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In der heutigen Folge spreche ich mit Ralf Hofmann über die Parallelen zwischen Partnerbeziehungen und Arbeitsbeziehungen. Ein zentrales Element bei beiden ist die Rolle der Kommunikation.
Viele Probleme und damit auch viel negativer Stress, entstehen dann, wenn wir uns in unserer Kommunikation an der Oberfläche bewegen. Oft ist es aber so, dass hinter dem, was gesagt wird, ganz andere Motive liegen. Wenn wir die entschlüsseln können, funktioniert Kommunikation wesentlich besser und damit auch entspannter.
Ralf stellt uns auch eine 5-Schritte-Stratgie vor, mit der sich negative Gefühle auflösen lassen.
Wir sprechen auch über das Thema Anerkennung, das für viele Lehrer gerade jetzt in Zeiten der Pandemie eine zentrale Rolle spielt. Und auch dabei lässt sich die erwähnte 5-Schritte-Strategie anwenden, um die mit fehlender Anerkennung verbundenen negativen Gefühle aufzulösen.
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Zur Person:
Ralf ist NLP Trainer, emTrace®-Lehrtrainer, Mimik-Resonanz-Trainer und wingwave®-Coach. Er ist Gründer der „Finest Academy“ und betreibt zusammen mit seinem Partner die Coachingagentur „Beyond Breakup“. In seinen Coachings arbeitet Ralf v.a. mit Menschen in Beziehungskrisen und Menschen, die eine Trennung verarbeiten müssen. Zusammen mit seinem Partner hat er die „Beyond Breakup Beziehungskrisen-App“ entwickelt.
Websites von Ralf:
Ralfs Buchempfehlung:
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Links aus der Show:
- Der Beyond Breakup Podcast
- Ausbildung zum emTrace®-Coach bei Ralf
- Das Kennenlern-Angebot zum Mimik-Resonanz-Training
- Die Beyond Breakup Beziehungskrisen-App (aktuell nur für iOS verfügbar)
- Artikel über die Grundbedürfnisse nach Grawe (Motivationsfelder, Konsitenztheorie)
- Freeletics-App
- Folgen aus dem Healthy Teacher Podcast
Die Fragen zur 5-Schritte-Strategie, die Ralf im Interview erläutert:
- Was habe ich heute durch mein Handeln erreicht, auf das ich stolz bin?
- Wann habe ich mich einmal sicher und einfach nur entspannt gefühlt?
- Wofür bin ich heute dankbar? Wann habe ich Dankbarkeit gespürt?
- Wo ist mir ein Wunder begegnet oder wann habe ich mal sowas wie Ehrfurcht gespürt?
- Wem hast du mal so richtig eine Freude gemacht?
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Das Interview im Wortlaut:
[00:00:54.985] – Carsten
Hey Hallo Carsten hier vom Healthy Teacher Podcast und herzlich willkommen zu dieser neuen Folge im Podcast. Heute ist der Ralf Hofmann mein Gast. Der Ralf war lange Jahre in der Wirtschaft im Medizinbereich unterwegs, hat dort Laborgeräte an Krankenhäuser vertrieben, bevor er sich dann entschieden hat, noch mal einen Karrierewechsel in Angriff zu nehmen. Heute arbeitet Ralf als Coach und Berater für Menschen, die sich in Beziehungskrisen befinden oder mit einer Trennung klarkommen müssen. Und er hat zusammen mit seinem Partner bei Beyond Breakup auch eine App zu diesem Thema herausgebracht. Das ist zwar eigentlich eher ein Thema, das wir von unseren Schülerinnen und Schülern als Lehrer kennen, aber ich glaube, dass Ralf uns sehr viele wirklich gute Tipps zu einem Thema geben kann, das uns als Lehrer mit Menschen in solchen Beziehungskrisen verbindet, nämlich die Suche und das Bedürfnis nach Anerkennung. Das ist ja immer wieder ein großes Thema für uns auch als Lehrer. Und diese Anerkennung, dieses Thema Anerkennung, das ist in den letzten Monaten ja doch auch ziemlich auf der Strecke geblieben. Viele Lehrer haben ja das Gefühl, regelrecht, man könnte schon sagen, verheizt zu werden im Zusammenhang mit der Öffnung der Schulen jetzt unter Pandemiebedingungen. Das ist jedenfalls mal ein Originalton aus einem Facebook-Post gewesen, und auch vorher war das Thema Anerkennung ja schon ein Thema für viele Kolleginnen und Kollegen. Viele Lehrer fühlen sich sowohl von ihrem Arbeitgeber als auch von der Gesellschaft insgesamt nicht wirklich wertgeschätzt. Ich erinnere an das bekannte Zitat von Herrn Schröder dazu und haben dann einfach das Gefühl, dass ihre Leistungen nicht wirklich anerkannt werden. Und das erzeugt natürlich jede Menge zusätzlichen negativen Stress. Und auch darum soll es heute hier in diesem Interview gehen. Ja, herzlich willkommen Ralf hier im Podcast. Ich freue mich, dass du da bist.
[00:02:49.405] – Ralf
Ja, recht schönen guten Tag und danke für die Einladung, lieber Carsten.
[00:02:53.365] – Carsten
Sehr gerne, sehr gerne. Ja, vielleicht magst du ja für den Anfang einfach mal erst mal ein bisschen was über deine Arbeit als Beziehungscoach erzählen. Wie bist du dazu gekommen? Was genau machst du da eigentlich? Und was hat es eigentlich mit dieser App auf sich, von der ich da gesprochen habe?
[00:03:09.765] – Ralf
Ja, sehr spannend. Ja, du hast es ja vorhin schon richtig gesagt, ich habe viele Jahre, über 20 Jahre, im Vertrieb gearbeitet, die letzten 12 Jahre auch im Vertrieb für medizinische Produkte, nämlich Ultraschallsysteme und hab in dieser Zeit irgendwann angefangen mich persönlich weiterzuentwickeln. Es gab irgendwann einen Bereich wo ich dann festgestellt habe, da muss irgendwie noch mehr drin sein. Also auch mehr Entspannung, mehr Ruhe und auch mehr Frieden in meinen Beziehungen. Aber das habe ich erst später gemerkt. Also ich habe angefangen, mich mit dem NLP auseinanderzusetzen. Und in dieser Ausbildung ist auch irgendwann diese Idee für die, für die App entstanden, nämlich nachdem ich in so einem Modul war und reflektiert hab „was hab ich jetzt eigentlich alles gelernt?“, kam ich irgendwann auf die Idee, und sagte mir, wenn ich doch früher gewusst hätte, wie ich mit meinen Gefühlen umgehe, wie ich mit den Bildern in meinem Kopf umgehe, wie ich mit diesen Stimmen…, man hört ja immer noch das Hallen einer, einer negativen Aussage von anderen oder einer Kritik, die von da kam. Und da hab ich mir gedacht, wenn ich das früher gewusst hätte, wie ich damit umgehe, wie ich das einfach neutralisiere, weil es geht. Ich bin immer noch derselbe Mensch danach. Dann hätte ich nie Liebeskummer gehabt. Also man merkt schon, Liebeskummer hat für mich eine echt enorme Bedeutung. Ich hatte viele Beziehungsabbrüche und ich habe mit jedem Beziehungsabbruch enorm gelitten, also ich… Und das war für mich, wo ich dachte, wenn du das gekonnt hättest. Und meine Idee war, man müsste sowas in einer App irgendwie umsetzen können, dass es jedem Menschen auf dieser Welt zugänglich ist. Also ich hatte die wilde Idee, die gesamte Welt von Liebeskummer zu befreien. Heute, und heute gibt es ja diese App. Die App ist da. Das ist die Beyond Breakup Beziehungskrisen-App, die man im App Store eben entsprechend auch laden kann.
[00:04:59.905]
Ja, das werden wir auf jeden Fall auch verlinken in den Shownotes auf healthyteacher.net. Du als Hörer, wenn du öfter mal schon reingehört hast, dann weißt du das schon. Da findest du immer die Shownotes und da findest du dann auf jeden Fall auch den Link zu der App. Und jetzt hast du ja schon gerade ein gutes Stichwort gesagt. Beziehung ist ein ganz wichtiges Thema für dich. Und das ist natürlich auch ein ganz wichtiges Thema für uns als Lehrer. Natürlich in einem anderen Kontext. Also bei dir geht es eben um Partnerbeziehung, bei uns geht es um Beziehungsarbeit im Rahmen pädagogischer Arbeit. Aber es ist ja letztendlich beides irgendwo vergleichbar. Es geht um Beziehungen zu Menschen. Wo würdest du so Parallelen sehen zwischen dem, was du machst in deiner Arbeit als Beziehungscoach und dem, was wir als Lehrer in unserem täglichen Umfeld so erleben?
[00:05:50.935] – Ralf
Du hast es gerade schon sehr schön gesagt. Es geht ja darum, in Beziehungen zu anderen Menschen zu stehen. Und klar ist eine Paarbeziehung nochmal auf einem anderen Niveau, weil es der eine Mensch ist, mit dem ich sehr intime Sachen teile. Und gleichzeitig hapert es ja bei vielen Beziehungen ja auch in der Alltagskommunikation. Und da sehe ich die Parallelen. Ich sehe die Parallelen im normalen, alltäglichen Umgang miteinander. Und das, was wir im Beziehungscoaching machen, ist natürlich übertragbar, auch auf viele anderen Bereiche. Ob ich jetzt mit meinem Vorgesetzten zu tun habe oder wie bei euch, bei dir jetzt im Kontext mit Schüler-Lehrer-Verbindung, aber auch Lehrer-Lehrer-Verbindung, also auf derselben Ebene und da sehe ich die Parallelen.
[00:06:34.675] – Carsten
Kannst du das mal in ein konkretes Beispiel übersetzen? Jetzt eine konkrete Situation mal so fiktiv ausgedacht. Wie kann ich mir das vorstellen? Was, was genau meinst du da?
[00:06:48.475] – Ralf
Was, was passiert häufig im Alltag, auch in Beziehung? Es wird irgendwas gesagt, was der andere nicht so, anders versteht, als es gemeint ist. Wir kommunizieren ja auf unterschiedlichen Ebenen. Der eine ist eher rational unterwegs, der andere eher emotional. Das haben wir oft auch in Paarbeziehungen. Der Mann versucht eben rational irgendetwas zu erklären, während die Frau z.B. auf einer ganz anderen Ebene unterwegs ist. Die versteht das gar nicht, was der jetzt eigentlich von ihr möchte, sondern sie sieht eher die, was, was hat das für emotionale Auswirkung? Was bedeutet das eigentlich so für mich? Und daraus entstehen oft Konflikte. Er fühlt sich nicht verstanden. Sie hört nicht richtig zu. Da sind ja dann so, nie hörst du…,gleich verallgemeinert, nie hörst du mir zu. Und sie sagt, und immer wirst du so laut und schon haben wir den ersten…, und schon ist ein Konflikt geboren. Aus der Situation heraus, und das ist das Spannende, beide wollten einander verstehen.
[00:07:45.865] – Carsten
Ja.
[00:07:45.865] – Ralf
Ja, also das Thema, das ist eigentlich viel größer, das Ziel, aber jetzt hängt man sich an solchen Sachen auf.
[00:07:52.345] – Carsten
Ja. Gerade als du das erzählt hast, ist mir eine Situation eingefallen, die ich vor drei, vier Tagen erlebt hab, in der Schule, ganz konkret. Und zwar Abschlussklasse, 10. Klasse, die ja nun auch nicht nur Schule im Kopf haben und, und auch ja durchaus ihre eigenen Wege entdecken und auch nicht immer sehr kooperativ vielleicht in den Schulen unterwegs sind. Und da wollte ich jetzt die Sitzordnung ändern, weil es so nicht funktioniert hat. Und dann hatte ich einer Schülerin gesagt, sie sollte bitte ihre Sachen zusammenpacken und an einen anderen Platz sich setzen. Und sie hat gesagt: „Nee, mache ich nicht“. So, hab ich gesagt: „So, du nimmst jetzt bitte die Sachen und gehst da rüber“. „Nee, mache ich nicht“. Und das war eine Situation, wo gerade dabei war, sich ein Konflikt zu entzünden. Und ich hatte das in der Vergangenheit schon des Öfteren erlebt, dann endet das dann meistens darin, es gibt eine Klassenkonferenz, die Eltern werden in die Schule eingeladen. Es gibt großes Pipapo. Viel Stress für alle Beteiligten. Für die Schülerin natürlich, für die Eltern, für die Lehrer aber auch, die sitzen dann nachmittags wieder in der Schule. Was ich jetzt in dieser Situation gemacht habe, ich hab gesagt: „Lass uns mal kurz vor die Tür gehen“, hab das da in Ruhe mit ihr besprochen, hab gesagt, hab ihr erklärt, warum es für mich wichtig ist, dass sie den Platz wechselt. Und dann hat sie gesagt, aber erst dann, sie wollte aber nicht dahin, weil das zu dicht an einem anderen Schüler dran war, mit dem sie gerade nicht so gut klar kam. So, das ist aber in der Situation als, als sich das entzündet hat, hat sie das gar nicht gesagt. Und das ist mir gerade so eingefallen, weil das war jetzt so eine typische Situation, wo wir irgendwo glaube ich aneinander vorbeigeredet haben, weil ich hab erst mal verstanden, sie will nicht das tun, was ich ihr sage. Sie hatte aber eine ganz andere Intentionen dabei und das haben wir relativ gut klären können, indem wir dann in Ruhe unter vier Augen vor der Tür das nochmal besprochen haben. Vielleicht geht das so ein bisschen in die Richtung, was du gerade sagtest, das einfach Kommunikation in Beziehungen A und O ist, der Schlüssel ist, und das natürlich auch in der Kommunikation mit Schülerinnen und Schülern.
[00:09:55.735] – Ralf
Man kennt das auch aus der Psychotherapie. Das ist die emotionsfokussierte Therapie, also die setz ja auch da an. Wir, wir äußern etwas, wie in deinem Fall jetzt, was du gerade sagtest, ich will das nicht machen. Das ist ein Abwehrmechanismus. Also es gibt ja unterschiedliche Emotionen, aber da wehrt sich jemand. Aber eigentlich ist ein ganz anderes Thema dahinter, eine ganz andere Emotion, nämlich sowas wie Ablehnung oder wie auch immer. Und das spielt die wesentliche Rolle. Und wir sehen oft nur das, was uns gezeigt wird und können, uns fällt es manchmal schwer, hinter die Mauer zu schauen. Uns wird eine Mauer vorgeschoben. Das ist das Argument, das wir jetzt gerade bekommen. Aber dahinter ist etwas ganz anderes. Das ist oft die Schwierigkeit.
[00:10:37.475] – Carsten
Ja, und wie, was, was würdest du da empfehlen? Wie man das lernen kann? Hinter diese Mauern zu schauen, weil das ist ja eine ganz wichtige Kompetenz dann.
[00:10:50.745] – Ralf
Ja, also, was vielleicht ganz wichtig ist, zu verstehen ist, dass wir als Menschen vier Grundmotive haben. Und das ist wissenschaftlich untersucht. Der Herr Grawe hat sich damit sehr intensiv auseinandergesetzt, wird auch im emTrace®-Coaching mit aufgenommen. Und zwar haben wir vier unterschiedliche Motivfelder. Ja, das eine ist das Motiv, das wir haben nach Durchsetzung und Einfluss. Das repräsentiert wird durch Stolz. Immer dann, wenn wir stolz auf unsere eigene Arbeit sind, ist dieses Motivfeld, Durchsetzung und Einfluss, erfüllt. Ja, wir haben, brauchen auch bei allem, aber auch ein bisschen Ordnung und Stabilität. Das ist unterschiedlich ausgeprägt, wie viel Ordnung, wie viel Stabilität jeder einzelne braucht. Jeder Mensch von uns, jeder Mensch hat ein bestimmtes Ordnungssystem, das er erfüllt haben muss. Ein bestimmtes Level, auch ein bisschen Stabilität. Stabilität kann sein, eine intakte Beziehung. Das kann für Schüler sein, ich hab einen Stundenplan. Ich weiß, wie mein Ablauf ist. Ich weiß, mit welchem Lehrer ich zu tun habe. Die Sitzordnung ist ein Stück Stabilität, ist ein Stück Ordnung. Und das gibt uns manchmal auch einen Fahrplan. So ein bisschen Rahmen. Wir stoßen gerne mal aus dem Rahmen heraus. Dann leben wir unsere Inspiration und Leichtigkeit, was auch eins unserer Motive ist. Ja, dann werden wir mal so ein bisschen ausgeflippter. Dann probieren wir mal mal was ganz, ganz Neues. Es gibt Menschen, die müssen mit einem Fallschirm aus dem Flugzeug springen. Die finden das aufregend. Dann ist das, dieses Motiv für sie erst richtig erfüllt. Und es gibt das vierte Motivfeld, das Motiv nach Harmonie und Geborgenheit. Wir sehnen uns alle nach einer bestimmten Geborgenheit. Wir wollen fühlen, uns hin, möchten uns zu bestimmten Menschen hingezogen fühlen. Wir brauchen Nähe. Wir brauchen Aufmerksamkeit. Also diese vier Motivfelder sind für jeden sehr unterschiedlich ausgeprägt. Aber wenn das Level dieser Ausprägung für uns stimmig ist, mit unseren Werten übereinstimmt, dann fühlen wir uns gut. Und dann zahlt das enorm auf unseren Selbstwert ein. Nehmen wir jetzt mal das Beispiel. Ich weiß nicht ganz genau, wie es 100 Prozent da war, aber sie hat Aggression oder ein Stückchen Wut gezeigt oder sich gesträubt, die Schülerin. Das ist also Verletzung. Und da kann man auch davon ausgehen, wenn sie Ärger spürt, zum Beispiel, dann ist ihr Motivfeld nach Durchsetzung und Einfluss verletzt und die Frage ist, okay, was genau ist jetzt der Auslöser dafür?
[00:13:22.205] – Carsten
Na gut…
[00:13:23.045] – Ralf
Also, wichtig ist ja immer zu wissen, was ist eigentlich, was ist erst mal verletzt. Zu wissen, in welchem Motivfeld ist die Verletzung. Das merken wir ganz schnell daran, wenn wir uns ärgern, ist unser Stolz verletzt. Also es scheint irgendwo im Durchsetzungsfeld etwas zu sein, was verletzt ist. Wir wissen noch nicht genau was. Wenn wir uns traurig oder traurig fühlen, dann ist unsere Harmonie und Geborgenheit verletzt. Wenn so etwas ist wie Angst, dann merkt man schon, okay, Stabilität oder Sicherheit fehlt. Eine Verletzung. Ja, und wenn wir das für uns wahrnehmen, dann ist a) schon mal wichtig zu erkennen, okay, was ist verletzt. Aber wie kriege ich den anderen jetzt wieder dahin, dass er mitmacht? Ja, oft ist es, dass man entweder ein Stück Sicherheit gibt oder einfach mal auf die ganz andere Seite geht. Bei, bei Angst könnte ich gucken, okay, wie kriege ich dich ins Interesse hinein? Wie bekomme ich ein bisschen mehr Freude wieder zurück, aus der Angst herauskommst. Also es ist grundsätzlich erst einmal wichtig, zu schauen was spüre ich, was sehe ich und wo, welches Motivfeld ist verletzt?. Sehr spannende Sache, ja.
[00:14:29.955] – Carsten
Hab ich das jetzt richtig verstanden, dass diese Motivfelder so ein bisschen als Gegenüber angeordnet sind, also dass zu diesem Einfluss und Durchsetzungsvermögen zu diesem Motivfeld, ein anderes Motivfeld als Gegenstück gehört? Oder stehen die gleichberechtigt nebeneinander?
[00:14:49.445] – Ralf
Erst einmal grundsätzlich für uns als Menschen, als Individuen ist es so, dass jedes Motivfeld für uns eine enorme Bedeutung hat. Weil letztlich ist es in der Tat so, dass Dankbarkeit oder bzw. Harmonie und Geborgenheit gegenüber von Einfluss und durch Durchsetzung steht, während Inspiration, Leichtigkeit gegenüber von Ordnung, Stabilität steht. Und oft ist es so, nicht immer, dass wenn ein Motivfeld verletzt ist z.B. das nach Ordnung und Stabilität, ich diese Verletzung ausgleichen kann, indem ich etwas mehr Inspiration und Leichtigkeit in die ganze Geschichte bringe. Die meisten Leute, die sagen, ich hab so viel Angst und du fragst die, Mensch, was müsste passieren, was bräuchtest du, damit du dich wieder, dass du dein Ziel erreichst, sagen die meisten, ich brauche so ein bisschen mehr Leichtigkeit im Leben.
[00:15:39.425] – Carsten
Ja, spannend. Das ist echt spannend.
[00:15:41.905] – Ralf
Ja, ja.
[00:15:43.005] – Carsten
Ja, weil ich hab das gerade nochmal überlegt. Bei dieser Schülerin war ja dieses Motivfeld Durchsetzungsvermögen, Einfluss verletzt, weil sie ja jetzt nicht das machen konnte, was sie wollte. Und jetzt hab ich ja mit ihr ein Gespräch geführt, was ja, ohne dass ich das jetzt bewusst gemacht habe, dieses Harmoniefeld sozusagen gestärkt hat. Und tatsächlich war es auch so, dass das Ganze dann hinterher sehr schnell sich aufgelöst hat, der Ärger. Sie hat dann gesagt, ja okay, dann mach ich das. Das heißt, nachdem ich erkannt hatte, was sie eigentlich wollte, ich hab ihr dann auch angeboten, sie könnte sich dann einen Meter weiter weg setzen. Das war dann für sie auch okay. Und ja, dann war das alles durch das Thema. Echt spannend, auch echt für die tägliche Arbeit, mit diesem Modell da mal ranzugehen. Hast du da irgendwie Literatur auch, für, für Hörer, die sich da nochmal ein bisschen mehr mit befassen wollen? Gibt’s da was? Weißt du das zufällig?
[00:16:43.305] – Ralf
Man kann mal nach Grawe schauen, da wird das sehr, das, die Grundbedürfnisse nach Grawe, kann man nachgooglen oder nachschauen. Da gibt es sehr ausführliche Informationen zu.
[00:16:53.625] – Carsten
Okay. Da werde ich auch nochmal schauen im Nachgang und da dann auch nochmal ein Link mit in die Shownotes reinstellen. Ja cool. Ein anderes großes Thema, das hatte ich ja eben am Anfang bei der Einführung, bei der Begrüßung auch schon mal angesprochen, ist ja das Thema Anerkennung. Und das war auch so für mich so ein bisschen der Aufhänger, wo ich gedacht hab, Mensch, der Ralf, Beziehungscoach, Anerkennung ist da ja ein großes Thema. Das wäre vielleicht auch interessant für, für Lehrerinnen und Lehrer. Weil wir ja eben auch damit viel zu tun haben. Gerade jetzt natürlich sehr viel damit zu tun haben. Gerade auch durch die Arbeitgeber. Also ich kenn es von mir, dass ich da doch manchmal ziemlich wütend auch werde, wenn irgendwelche Regelungen getroffen werden, die einfach über unsere Köpfe hinweggehen. Und wo ich manchmal auch das Gefühl habe, dass die Gesundheit der Lehrerinnen und Lehrer da keine große Rolle in den Betrachtungen spielt. Wie ist denn das Thema Anerkennung in Beziehungen und wo gibt’s da eventuell auch Parallelen zu unserem Job?
[00:17:51.785] – Ralf
Ich, ich glaube, dass jeder Mensch grundsätzlich eine bestimmtes Maß an Anerkennung und Wertschätzung braucht. So, das ist, wir wollen für bestimmte Leistungen in irgendeiner Art und Weise eine Wertschätzung oder auch eine Anerkennung erhalten. Das ist bei dem einen so ausgeprägt, dass er das unbedingt immer wieder mehrmals verbal geäußert haben muss. Bei anderen ist es vielleicht ein bisschen diffizil, aber letztendlich braucht jeder irgendwie eine Anerkennung und, und letztendlich motivieren wir uns und auch unser Gegenüber über Anerkennung. In der Paarbeziehung z.B., wenn ich das lobe, nicht unbedingt lobe, aber doch einfach nur sage, ich freue mich über diese und diese Reaktion oder, damit unterstütze ich automatisch ja auch das Verhalten des anderen. Also mal aus dem Nähkästchen, meine Partnerin, die hat es jetzt mit der Ordnung nicht so, also nicht so doll wie ich, sagen wir es mal so. Aber jedes Mal, wenn ich ihr sagen: „Du, ich finde es schön. Mich freut es, dass du das Geschirr heute in Spülmaschine gemacht hat, getan hast“, dann wirkt das auf sie. Dann ist das kein Lob im Sinne eines Lobes, aber es ist eine Anerkennung. Und ich fördere damit automatisch, dass sie das beim nächsten Mal wieder macht. Oder dann vielleicht dann beim zweiten nächsten Mal oder so. Aber Anerkennung ist natürlich wichtig, weil wir damit auch einen Anker gesetzt kriegen, auch ein Zeichen bekommen. Ist das, was ich mache, wertgerecht? Entspricht das der Norm? Ist das, entspricht das den Erwartungen, die an mich gestellt werden? Und natürlich hat keiner es gerne, dass über seinen Kopf hinweg entschieden wird, weil es bei uns das Gefühl relativ schnell hochkommen lässt, dass wir, ich will nicht gleich wertlos sagen, aber, dass unser Wert nicht wertgeschätzt wird.
[00:19:42.385] – Carsten
Ja, aber dann wäre natürlich gleich die nächste Frage im Anschluss, was mache ich, wenn diese Anerkennung ausbleibt? Und aus Beziehungen, weiß ich, ist es ja nun so, auf der einen Seite suchen wir Anerkennung. Auf der anderen Seite, wenn ich eine Beziehung eingehe, um Anerkennung zu bekommen, die ich mir selber nicht gebe, dann geht das in der Regel ja auch nicht gut. Das heißt, da gibt’s ja auch noch einen anderen Pol. Das heißt, wo ich eben die Anerkennung im Außen suche, die ich im Inneren nicht finde. Wie sieht das aus aus deiner Sicht als Beziehungscoach, dieser, dieser zweite Aspekt? Und was, das ist, glaube ich so das, das Wichtige für uns als Lehrer, was kann ich tun, wenn die Anerkennung von außen nicht kommt, die ich doch so dringend eigentlich brauche?
[00:20:29.695] – Ralf
Das ist eine sehr interessante Frage, weil auch das kann man nicht immer so ganz 100 Prozent pauschal beantworten, weil jeder Mensch ja auch irgendwie eigen ist. Wir sehen es ja auch bei Kindern, die die Anerkennung nicht bekommen, die positive Anerkennung, versuchen es dann über einen anderen Weg, dass sie dann irgendwie Mist bauen, immer wieder mit anderen Aktionen auffallen. Und das wollen wir natürlich als erwachsene Menschen vermeiden. Das heißt, wir versuchen das gar nicht erst oder nicht bewusst auf jeden Fall und fressen vielen Kummer einfach so in uns rein. Aber ich hab ja gerade schon mal gesagt, dass es diese vier Motivfelder gibt. Und wenn diese ihr Motivfelder für uns erfüllt sind, für uns in unserer Wertigkeit erfüllt sind, dann geht es uns gut. Und was man z.B. machen kann, also klar kann man sich die Anerkennung versuchen zu holen. Ja, man kann andere fragen, Mensch, wie findest du das? Hab ich, die Frage würde ich sogar schon geschlossen stellen. Hab ich das gut gemacht? Ja, um die Anerkennung schneller zu bekommen. Aber das ist wieder was von außen. Und wir machen uns mittlerweile oder mit der Zeit immer abhängig davon, dass andere das, was wir tun, als gut oder schlecht bewerten. Und wie sagt man immer so schön? Wie sagt man, ein Ratschlag ist auch ein Schlag, nicht, ein einfach so gegebenes Lob ist z.B. auch ein, ein Schlag, ist also auch ein Übergriff. Also muss es von uns selber kommen. Wir müssen in der Lage sein, uns selber ein gutes Gefühl zu bringen, egal was wir tun, also mit dem, was wir tun, in Einklang zu kommen. Das klingt immer so total einfach. Und wenn man weiß, wie es geht, ist es das eigentlich auch. Also es gibt eine Schnell-Coachingmethode…
[00:22:05.854] – Carsten
Okay.
[00:22:06.205] – Ralf
…die man sich, die auf alle vier dieser Motivfelder einzahlt. Und, ich sag einfach mal, das sind fünf Fragen. Das sind fünf Fragen, die man sich beantwortet, und die erste Frage ist, die geht in das Feld der Durchsetzung und des Einflusses und beantwort e dir einfach selber die Frage: „Was habe ich heute durch mein Handeln erreicht, auf das ich stolz bin?“ Das muss nicht heute gewesen sein, das kann auch gestern gewesen sein. Einfach mal diesen Moment, dieses, dieser Situation in sich hochrufen. Ja, das vielleicht auch vor dem inneren Auge nochmal erscheinen lassen. Und diesen Stolz tatsächlich in sich spüren, 10 Sekunden lang einfach mal in sich aufnehmen. Und das, die zweite Frage wäre dann: „Was habe ich erreicht? Wann habe ich mich einmal sicher und einfach nur entspannt gefühlt?“ Ja, und auch in diesem Moment am besten in so ein kleines Buch aufschreiben und sich den einfach nochmal innerlich vor holen. Dritte Frage: „Wofür bin ich heute dankbar?“ Und wenn nicht heute, dann wofür bin ich dankbar? Wann habe ich Dankbarkeit gespürt?
[00:23:20.975] – Carsten
Ja.
[00:23:22.145] – Ralf
Die fünfte Frage ist: „Wo ist mir ein Wunder begegnet oder wann habe ich mal sowas wie Ehrfurcht gespürt?“ Das kann eine Person sein, dieaman beobachtet. Das kann ein Sonnenuntergang sein. Das kann ein bestimmter Gegenstand sein, den man verwundert und bestaunt angeschaut hat. Also wann hab ich mal so ein Wunder gesehen oder eben Ehrfurcht gespürt? Und die fünfte Frage: „Wem hast du mal so richtig eine Freude gemacht?“ Und bei jeder dieser Fragen, die du dir beantwortest, einfach mal dieses Gefühl hoch rufen. Das Gefühl, das damit verbunden ist. Welches Gefühl ist mit dem Stolz verbunden, welches Gefühl es mit der Entspannung verbunden, welches mit der Dankbarkeit, welches Gefühl, wie fühlt sich, wenn du dieses Wunder, diese Ehrfurcht spürst und wie ist es, wenn du jemanden anders eine Freude gemacht hast? Wie geht es dir da? Und wenn du das alles nacheinander gespürt hast, dann lass nochmal einen Schnelldurchlauf machen, einmal so, wirklich alle, alle fünf Gefühle nochmal zack, zack, zack innerhalb fünf Sekunden wirken lassen. Der nächste, der nächste, einfach in sich aufrufen und dann guck nochmal auf dein Problem. Und wenn du dann merkst, das wird kleiner, das wird kleiner, das Problem, dann machst du nochmal, rufst du nochmal fünfmal diese Zustände auf. Stolz, die Dankbarkeit, die Entspannung. Und dann schau mal wieder auf dein Problem. Mal so ein bisschen hin und herpendeln. Das machst du drei Minuten und ich garantiere dir, es ist in Ordnung für dich, du fühlt sich toll, fühlt sich großartig.
[00:24:53.495] – Carsten
Na super. Also, ich habe gerade so gedacht, im, Journaling ist ja so ein, so ein Thema, jetzt auch so im Coaching und im, Selbstcoachingtechniken. Dass man einfach abends sich hinsetzt und nochmal so ein paar Dinge aufschreibt. Und das wäre ja eine super Geschichte, wenn man, und wenn es auch nur einmal die Woche ist, sich einfach mal hinzusetzen und diese Fragen, diese Selbstcoachingtechnik mal durchzugehen. Selbst bei dem bisschen, wo du gerade schon erzählt hast, habe ich schon gemerkt, dass das emotional bei mir was gemacht hat. Als ich nur so am Anfang ein bisschen in die Frage mit rein gedacht habe, hab ich schon gleich gespürt, okay, ich komme so ein bisschen auch aus der Abhängigkeit raus, dass das, das Land, der Arbeitgeber, mir irgendwie sagen muss, dass das toll ist, was ich mache, dass ich da, also das war schon spürbar für mich gerade. Also super, super Geschichte.
[00:25:47.015] – Ralf
Wahrscheinlich hast du dich auch geärgert darüber, dass du so übergangen oder das über die Köpfe hinweg entschieden wird.
[00:25:52.145] – Carsten
Ich habe mich sogar sehr darüber geärgert.
[00:25:54.205] – Ralf
Ja, siehst du und wenn du jetzt noch mal guckst, ich hatte ja gesagt, Stolz, wenn die Durchsetzung verletzt ist und das ist das, die Emotion, die wir damit spüren, ist Stolz. Das heißt, du hast die erste Frage mitbeantwortet und hast damit automatisch die Verletzung im Motivfeld, nämlich des Stolzes, der Durchsetzung und des Einfluss automatisch aufgelöst. Und es ist ja oft so, wenn wir uns nicht anerkannt fühlen, klar kann es auch mal sein, fehlende Anerkennung finden wir in jedem Motivfeld. Ja, das kann sein, dass du das im Durchsetzungsfeld hast, weil man dich übergeht, wie in diesem Falle. Das kann aber auch sein, dass du die fehlende Anerkennung im Motivfeld der Harmonie und Geborgenheit spürst, dass sie da ist. Das ist, zu, Anerkennung finden wir in allen Motivfeldern, auch im Thema Sicherheit. Du hast dich um Sicherheit bemüht und du kriegst die Bestätigung von außen nicht, also die Anerkennung dafür. Oder du hast was sehr Waghalsiges getan und trotzdem bleibt die Anerkennung aus. Ja, du hast ein Risiko eingegangen, es ist gut gegangen, im Business zum Beispiel. Oder auch bei euch mit mit Schülern. Du hast da einfach mal, du bist das Risiko eingegangen, hast dem Schüler vertraut und es hat sich bewährt. Ja, der hat dir das Vertrauen zurückgegeben. Aber keiner erkennt es an, dass du diese Leistung gebracht hast, dass du, ne. Das heißt also auch da kann in diesem Motivfeld sozusagen die fehlende Anerkennung sein. Deswegen ist es wichtig, entweder weiß, merkt man das, wo es hingehört oder eben alle fünf Fragen durchmachen. Und dann wird man merken, es geht.
[00:27:23.985] – Carsten
Super. Du hast eben gesagt, diese, diese Technik, das kommt oder wird auch verwendet im emTrace®. Das hattest du ganz am Anfang mal, was, was genau ist emTrace®? Kannst du da noch kurz was zu sagen?
[00:27:37.605] – Ralf
emTrace® ist eine Coachingmethodik. Die hat der Herr Dirk Eilert, wohnt in Berlin, hat die entwickelt und inzwischen bin ich auch Lehrtrainer dafür. Das heißt also, man kann auch an meiner Akademie emTrace® lernen und emTrace® ist eine methodenübergreifende Coachingmethode. Das heißt, es werden Coachingelemente aus dem NLP mit aufgegriffen. Wir arbeiten mit Glaubenssätzen, aber was das Interessante ist, das ist alles auf neurowissenschaftlicher Basis fundiert. Wir haben ja auch die neurowissenschaftlichen Techniken von Herrn Grawe hier mit aufgenommen, wo es eben um die Grundbedürfnisse geht. Und es geht ja darum, die Kognition mit dem rationalen System wieder zusammenzubringen. Und bleiben wir mal bei dem Beispiel fehlender Anerkennung. Das ist ja letztendlich unsere Kognition, die uns irgendwie immer mehr da hinbringt, ja, wieso bleibt das eigentlich aus? Und irgendwann spüren wir mehr das Gefühl. Wir wissen irgendwie, es ist ja jetzt auch albern, sich den ganzen Tag darüber Gedanken zu machen. Aber trotzdem ist das Gefühl da, dass uns eigentlich mehr dominiert als der Verstand. Ja, das ist auch in Streitsituationen, das kennen auch viele. Wie oft passiert es, dass man irgendetwas Böses zu dem anderen ins Gesicht sagen möchte, aber der Verstand sagt, lass es bitte bleiben, das macht man nicht.
[00:28:55.885] – Carsten
Ja, ja.
[00:28:57.105] – Ralf
Und du merkst irgendwann die, die die Emotionen kochen immer höher und der Verstand sagt, lass es, bitte tu es nicht. Und irgendwann sagst du es doch. Oder du stehst, du sitzt wie die Schlange vor der Maus oder die Maus vor der Schlange vor der Schokolade. Und du machst gerade eine Diät und dein Kopf sagt: „Nein, du isst die Schokolade nicht“ und die Schokolade lächelt dich an und ruft dir zu „Iss mich!“
[00:29:20.085] – Carsten
Ja, ja, hab ich gerade heute noch mit einem, gerade heute noch mit einem Kollegen drüber gesprochen.
[00:29:25.275] – Ralf
Ja, und das ist, da merken wir halt, da ist, irgendwann übernimmt die Emotion, unser emotionales System, unser limbischen System, die Kontrolle und die Kognition, das rationale System setzt total aus. Und das ist ja oft so, weil unser, unsere Emotionen bestimmen, unser Handeln. Und im emTrace verbinden wir sozusagen durch das Spotten, also bifokale Achtsamkeit, sind wir in der Lage, diese Erfahrungen, die wir gemacht haben, wieder neu neuronal zu vernetzen, mit neuen Emotionen. Und deswegen ist diese Methode, dieses Coaching, das wir später auch machen, das sind ja jetzt auch Coachingmethoden aus dem emTrace®, sind die so hocheffizient und schnell. Das ist der große Vorteil. Das basiert auf neurowissenschaftlicher Basis, gibt zu allem, zu jeder Methode, gibt es viele Studien und viele Hintergrundinformationen, und das ist eine übergreifende Coachingmethode, die wir hier bei der Akademie entsprechend auch lehren.
[00:30:26.205] – Carsten
Deine Akademie vielleicht für diejenigen, die es interessiert, heißt wie?
[00:30:31.185] – Ralf
Das ist die Finest Academy. Finest Academy ist, zum 01.02. bin ich damit an den Start gegangen und die Themen, die wir da begleiten ist zum einen das Thema emTrace® als Coachingausbildung, aber auch Mimik-Resonanz, also die Emotionen im Gesicht des anderen zu erkennen über Mikro-Veränderungen.
[00:30:50.505] – Carsten
Okay.
[00:30:51.285] – Ralf
…In der Kommunikation, also wichtiges Thema für viele. So lügt er oder sagt er die Wahrheit?
[00:30:56.115] – Carsten
Ja.
[00:30:56.595] – Ralf
Aber da geht es darum, bessere Kommunikation aufzubauen.
[00:30:59.925] – Carsten
Das ist natürlich auch für uns Lehrer total spannend im täglichen Umgang mit den Schülerinnen und Schülern. Da in der Mimik besser lesen zu können, würde glaube ich auch einiges an Problemen aus der Welt schaffen, gar nicht erst entstehen lassen und dann natürlich auch für uns eine ganze Menge weniger Stress bedeuten.
[00:31:16.785] – Ralf
Ja, es ist auch insofern wichtig, als dass wir auch im Coaching, das ist im Coaching ähnlich wie in der Schule. Da sitzt ein Schüler vor dir und du siehst, irgendwas stimmt nicht. So und jetzt zu erkennen, ist der wütend, ist der traurig oder hat der Angst? Und es ist ein großer Unterschied, weil das sind drei sehr, sehr unterschiedliche Emotionen. Und den Schüler ansprechen zu können, zu sagen, Du, ich habe das Gefühl, du bist traurig. Das gibt eine ganz andere Verbindung auf einmal. Weil der Schüler sich aber in dieser Situation auf einmal ganz anders wahrgenommen fühlt. Und Unter Umständen kann er sich öffnen und kann sagen, Du, ich bin todunglücklich. Es gibt ja Schüler, mein Freund hat sich von mir getrennt und ich weiß gar nicht, möchte ich weiter leben. Das kann ja manchmal elementar sein, zu unterscheiden und zu erkennen, wie geht es dem anderen gerade. Und das ist in Beziehungen genauso, wie wie es eben auch im wahren Leben ist. Und damit kriegt man eine ganz andere Verbindung. Also jemand, der das kann, der, der ist der, wo die Schüler hingehen und sich sich anvertrauen.
[00:32:16.885] – Carsten
Und da bietest du auch Ausbildungen an?
[00:32:19.255] – Ralf
Genau das ist das Thema Mimik-Resonanz.
[00:32:21.285] – Carsten
Ah, ja. Ja, du machst ja, ja. Erzähl.
[00:32:26.125] – Ralf
Da kann man sich auch demnächst zum kostenlosen Kennenlernen anmelden. Das wird ein online Seminar, das geht ungefähr anderthalb Stunden, so dass man erst einmal einen Einblick in die ganze Materie bekommt. Da gibt’s auch einen Test mit dabei. Wie viel Emotion kann ich schon erkennen? Wie gut bin ich schon oder wo hab ich vielleicht noch ein bisschen Nachholbedarf? Absolut spannend. Wie gesagt, gib mir noch zwei Wochen und dann ist alles fertig.
[00:32:47.845] – Carsten
Ja, ok, verlinken wir auf jeden Fall. Klingt wirklich super interessant. Du machst ja eine ganze Menge. Du hast die Beyond Breakup Coaching-Sache. Du hast die App entwickelt. Du hast eine Akademie jetzt aufgebaut. Wie machst du das, dass du dich da immer motivierst, auch da dranzubleiben, diese ganzen Dinge zu machen? Das hört sich nach extrem viel Arbeit an. Da gibt’s doch bestimmt auch mal Tage, wo du irgendwie einfach gar keine Lust auf irgendwas hast. Was machst du da, um dich dann zu motivieren?
[00:33:18.515] – Ralf
Ist total spannend. Also, solche Tage gibt’s in der Tat. Und dann sitze ich auf dem Sofa und dann denke ich, jetzt ist ja langweilig, jetzt musst du mal irgendwas macen. Und dann überlege ich, was könnte jetzt das Sinnvollste sein? Und manchmal mache ich auch was absolut nichts Sinnvolles und lese ein Buch. Nein, ich, kann mir auch passieren. Ansonsten bin ich jemand, ich brauche eine Struktur. Ich mache mir selber Zettel und versuche für mich sehr, sehr viele Sachen in Form und Reihe zu bringen. Und dann chronologisch und sinnvoll abarbeiten zu können. Also ich habe in der Tat auch mal Tage, dass ich hier sitze und sag, Boah, ich sehe grad nur so einen Haufen Arbeit und ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Und dann gehe ich einfach raus.
[00:34:03.365] – Carsten
Also was ganz anderes.
[00:34:04.545] – Ralf
Da gehe ich einfach mal ein bisschen, ein bisschen rauslaufen und das ist ja wie meditieren. Also wer von euch meditiert, weiß einfach mal was ganz anderes machen. Sich in das Hier und Jetzt zurück begeben und auf einmal, Flupp, kommt die Lösung.
[00:34:20.855] – Carsten
Ja, habe ich auch schon mal. Eine Sache muss ich grad noch sagen, weil wir ja viele Lehrer hier wohl als Hörer hoffentlich haben, ein Buch lesen ist natürlich oft auch durchaus was Sinnvolles, nicht per se was Sinnloses. Aber das mit dem was ganz anderes machen, das kenn ich auch sehr gut, dass sich viele Probleme dann fast wie von selber lösen, wenn man sich einfach mal komplett rausnimmt und dann wieder neu dran geht.
[00:34:49.305] – Ralf
Das ist dieses, wir sind ja manchmal, so geht’s mir jedenfalls, ich bin ja manchmal in meinen Problemen gefangen. Dann gibt es für mich eben nur diesen, ich bin so tief drin, dass mir der Blick von außen fehlt und durch das Rausgehen was anderes tun und wieder zurückkommen, schaue ich auf einmal auf diesen Schreibtisch, als wäre ich ein anderer Mensch stellenweise. Und find auf einmal eine Lösung. Das ist so wie im Theater. Guck ich, bin ich Schauspieler im Film? Oder sitze ich hinten in der Reihe? Und nach dem Laufen, nachdem ich eine halbe Stunde unterwegs war, ist nicht immer möglich, aber dann sitze ich auf einmal in den Zuschauerreihen und gucke auf mein eigenes Thema, und sag Mann, Mann. Ja.
[00:35:31.215] – Carsten
Das ist bestimmt, ziemlich eine sehr gute Methode, um einfach auch neue Inspiration, neue Ideen zu entwickeln. Jetzt gibt’s natürlich auch so, ich sage mal so Routinearbeiten, die einfach gemacht werden müssen. Ich gucke da immer so ein bisschen auch aus Sicht von uns Lehrern drauf. Und wenn ich da jetzt zwei Klassenarbeiten liegen habe, zwei große Stapel und ich habe so überhaupt keine Lust. Ich muss sie aber fertigmachen, weil zwei Wochen sind rum, Rückgabetermin rückt näher, also bei uns ist so, zwei Wochen ist so die Frist. Was mache ich dann? Also, ich denke mal, mit Rausgehen, klar kann ich rausgehen, aber da geht’s mir ja in dem Moment nicht darum, dass ich jetzt neue Ideen entwickle und mit anderen Augen da drauf gucke. Vielleicht auch schon, aber ich muss ja irgendwie so diesen Schritt hinkriegen, dass ich diese Hürde überwinde, mich dann da hinzusetzen. Und das ist manchmal so anstrengend, wenn man so überhaupt kein Lust, oder Mappenkorrektur. Na, wenn du dich da dransetzt und ich mache das dann immer so, ich nehme mir dann immer kleine Portionen und sag, dann machst du fünf und danach machst du wieder fünf Minuten Pause und dann machst du nochmal fünf. Das hilft, manchmal, aber vielleicht hast du da ja auch noch einen guten Tipp.
[00:36:33.865] – Ralf
Also, du könntest zu mir ins Coaching kommen. Dann machen wir das, dann gehen wir da mal ran an die Emotion, die dich hemmt. Ansonsten gibt es ja dieses sogenannte C.O.R.E. Modell.
[00:36:44.795] – Carsten
Wie heißt das? Kannst du das, gerade…
[00:36:48.265] – Ralf
Das C.O.R.E, c, o, r, e.
[00:36:51.205] – Carsten
Ja.
[00:36:51.865] – Ralf
Das ist einmal, was ist die, was nehme ich selber wahr? Den Zusammenhang, die Cause. Was beobachtest du gerade an dich, an dir? Was, was ist das, was du, was dich gerade stört? Wo du sagst, oh ja, eigentlich müsste ich das, aber ich kann das grad nicht. Ich hab da keinen Drive zu. Dann fragen wir was, wie sollte es denn sein? Also wir bauen eine Zielmotivation auf. Wie sollte es sein, dass es gut wäre? Die beliebteste Frage ist, stell dir vor, über Nacht, in der Nacht, du schläfst, kommt eine Fee, wedelt mit ihrem Zauberstab und du wachst am nächsten Morgen auf und weißt ja nicht, dass sie Fee da war. Aber jetzt ist alles gut. Woran würdest du, wenn du auf dich selber schaust, also beobachtest dich selber, ist wichtig, dissoziiert draufgucken. Woran erkennst du, dass die Fee da war? Woran erkennt jemand anders, also wie müsste es sein, damit es richtig gut ist? Und jetzt stell dir doch mal vor, bleib mal in der Situation, du hast eigentlich gar keine Lust, aber jetzt kämen die Fee und hätte den Zauberstab geschwungen und wie sollte es sein? Wie würde, wie würde sich, würdest du dich jetzt bewegen und handeln, wie würdest du dich beobachten von außen, dass jemand da war, dass die Fee da war? Und dann auch wirklich ein bisschen beschreiben, wie sehe ich, schwinkt so ein bisschen durch die Gegend, nimmt den Stift und hier noch ein Häkchen daran gemacht. Oder da noch ein großes, schleifiges F und rot unterstrichen. Also wie siehst du dich?
[00:38:14.715] – Carsten
Ja, ja.
[00:38:14.715] – Ralf
Und wenn du dich so gesehen hast, ist die nächste Frage, was brauchst du, um das zu erreichen? Welche Emotionen, welche Emotionen, Stärke, welche Emotion ist notwendig, um das erreichen zu können?
[00:38:25.135] – Carsten
Ja
[00:38:26.175] – Ralf
So, und jetzt kommt da möglicherweise das berühmte Leichtigkeit.
[00:38:30.465] – Carsten
War gerade auch mein erster Gedanke.
[00:38:32.775] – Ralf
Genau. Und dann gehst du einfach danach später mal in die fünf Fragen rein und du wirst merken, das wird leichter. So, und das, was wir im Coaching immer noch fragen, was ist eigentlich das große Ergebnis? Denn wofür, warum ist das gut? Was wird dadurch möglich, wenn du so bist, wenn du das alles erreicht hast? Und oft geht es um ein großes Thema dahinter. Oft kratzen wir an der Eisbergspitze. Das ist nämlich, eigentlich habe ich keine Lust, das ist das, was wir sehen, aber dahinter liegt noch ein großes Thema. Dann kommen oft so Sachen wie ach ja, dann bin ich mit mir zufrieden, dann hab ich sowas wie eine Erfüllung in meinem Job gefunden. Also das ist das, was wir oft dann hören. Also es gibt eigentlich was, wenn das alles erreicht ist, geht’s sich darum, dass ich die Klassenarbeit jetzt schön abgearbeitet habe, sondern es geht eigentlich für die meisten um das Thema, ein viel höheres Ziel. Ja, und wichtig ist, sich klar zu werden, welche emotionale Ressource brauche ich, um das erreichen zu können? Und wenn es Leichtigkeit ist, dann wäre es z.B. einfach ganz gut, sich mal daran zu erinnern, wann hab ich denn mal so richtig Ehrfurcht gespürt? Wann hab ich mal was gesehen, wo ich ein Wunder beobachtet habe? Und dann kann ich vielleicht auch noch das Thema Dankbarkeit mit da reinnehmen. Wann war ich mal so richtig dankbar und wem hab ich mal so eine Freude gemacht? Und das sind, und schwuppdiwupp, hast du eine gute Motivation und sagst, weißt du was, ich mach das jetzt einfach mal.
[00:39:54.285] – Carsten
Das heißt also, dadurch, dass ich jetzt mir die fünf Fragen dann stelle, komme ich wieder sozusagen in meine Balance und hab dann Zugang zu der Ressource, die ich eigentlich brauche, um jetzt zum Beispiel motiviert, mich an die Klassenarbeit mal ranzusetzen.
[00:40:07.755] – Ralf
Nicht nur die Fragen beantworten, sondern auch reinfühlen.
[00:40:10.095] – Carsten
Ja, ja, klar, dass das meine ich, ja.
[00:40:11.865] – Ralf
Und dann, in der Tat hat man eine Ressource aufgebaut. Wir sind natürlich nicht an des Übels Kern gegangen. Was ist da eigentlich emotional verankert? Aber unabhängig davon, du wirst merken, geht leichter.
[00:40:24.455] – Carsten
Und das ist ja schon mal eine große Hilfe. Wenn man sich da so an den Schreibtisch zwingen muss, dass das kostet ja enorm viel Energie und dadurch wird es ja so schwer und so anstrengend auch, das, das…
[00:40:39.405] – Ralf
Ja, das ist das zum einen und mal ganz offen, wenn wir was machen, was wir nicht wollen, dann sagen wir die ganze Zeit, ich hab keine Lust, ich hab keine Lust, ich hab keine Lust. So, das ist so, als würdest du dem Schüler sagen, du musst lernen und der sagt, ich hab keine Lust, du musst lernen. Und dann sagt er sich, ich hab aber keine Lust, hab keine Lust und was schreibt er? Eine vier. Er hat ja keine Lust zu lernen. Also das ist ja das genau das gleiche. Das ist so, wir müssen halt den Weg finden, in die Motivation zu kommen und zu sagen, aber wie cool wär’s, wenn ich das abgearbeitet hätte. Und wenn ich das jetzt mit Freude auch noch mache, macht es ja noch viel mehr Spaß.
[00:41:10.455] – Carsten
Ja und das Witzige ist, das ist genau das, was ich meinen Schülern ja immer erzähle. Aber das dann selber zu machen, das ist da dann schon mal noch eine andere Hausnummer. Ei gut,…
[00:41:20.085] – Ralf
So ist das mit dem Propheten, das geht mir ja manchmal auch so. Und ich bin ja froh, dass ich auch Coaches habe, die mich manchmal unterstützen.
[00:41:27.885] – Carsten
Ja.
[00:41:28.125] – Ralf
Es gibt halt einfach die Situation, dass man mal in so einem Tief drin sitzt. Jetzt sag ich einfach mal Danke, Carsten.
[00:41:35.475] – Carsten
Ja, gerne, Ralf. Ja, super. Ganz anderes Thema, oder vielleicht nicht ganz anders, aber ein bisschen anders. Es geht bei mir im Podcast ja auch immer um Work-Life-Balance. Und, jetzt hatte ich ja gerade schon gesagt, du arbeitest sehr viel und an an vielen verschiedenen Bereichen auch in deinem Business. Aber das ist ja auch nur ein Teil deines Lebens. Das heißt, außer dem Beruf, dem Business, gibt es ja auch noch andere Bereiche in deinem Leben. Wie machst du das, dass du das so ein bisschen in die Balance kriegst?
[00:42:10.705] – Ralf
Das Spannende jetzt, durch Corona sehe ich meine Tochter, meine Tochter wohnt nicht bei mir, die wohnt in Dresden, also ein paar Kilometer entfernt und durch Corona sehe ich die Josefine jetzt viel, viel häufiger. Also, sie ist lange Zeit bei uns und die sorgt dafür, weil die ist, weiß ich nicht. Es gibt’s ja so Momente, wo man sagt, ich muss arbeiten, muss arbeiten und dann gucke ich auf die Uhr und es ist 17 Uhr und ich denke, nee, musst jetzt nicht arbeiten, weil jetzt ist Kinderzeit und wir kochen gleich gemeinsam. Und sie holt mich auch immer wieder da mal aus diesem, diesem ich muss das machen noch. Ich muss das noch zu Ende bringen raus. Und ich stelle fest, wie heißt das immer so, einen Scheißdreck muss ich.
[00:42:49.685] – Carsten
Ja.
[00:42:52.555] – Ralf
Das ist ja nur mein Kopf, der sagt ich muss, weil die Arbeit ist ja morgen noch da, die springt ja nicht weg. So, das ist das eine, was ich mache. Also das ist eine absolut große Hilfe. Und letztendlich ist es einfach, zwischendrin mal Schluss zu machen, einfach mal rausgehen. Das ist wie ich damit klarkomme. Also ich merke ja manchmal auch, dass die Konzentration nachlässt. Und das ist für mich der Moment zu sagen, okay, ich lass das jetzt einfach bleiben, weil es wird nicht besser.
[00:43:21.865] – Carsten
Das ist ja ein ganz wichtiger Punkt auch für uns Lehrer. Also, viele haben ja wirklich Probleme damit, abzuschalten und auch irgendwo ein Ende zu finden und sitzen dann abends bis teilweise ja in die Nacht hinein noch bei irgendwelchen Unterrichtsvorbereitungen für Stunden, die dann meistens doch nicht so gut laufen, als wenn man viel weniger vorbereitet hätte. Weil das ist auch eine Erfahrung, die besten Stunden sind meistens die, die man gar nicht groß vorbereitet. Trotzdem ist das ja ein großes Thema und ein Punkt, was du machst ist, dass du ganz bewusst sagst, 17 Uhr ist jetzt Family-Time. Und egal was ist, die Probleme, die Sachen sind auch morgen noch da und gehst also quasi mit diesem Bewusstsein da rein und nimmst dir dafür quasi Termine dann schon auch. Kann man so sagen.
[00:44:10.165] – Ralf
Ja und was, was unbedingt hilft ist, wenn ich mir morgens schon klar mache, was möchte ich über den Tag erreichen? Was ist, sind meine ToDo’s? Wenn ich, wenn man, wenn ihr, wenn jeder da rational rangeht, also funktionale Ziele setzt, die auch wirklich erreichbar sind, dann sind die in der Zeit X auch abgearbeitet.
[00:44:31.615] – Carsten
Das ist ja eine ganz interessante Geschichte auch, dass man für eine Aufgabe, ich weiß gar nicht, wie heißt es, das ist nicht Murphy’s Law, sondern, komm gerade nicht drauf, dass man für eine Aufgabe in der Regel auch die Zeit braucht, die man dieser Aufgabe einräumt. Und wenn man keine Zeit einer Aufgabe vorher einräumt, dann hat die die Tendenz, sich ewig lange hinzuziehen. Während wenn ich sage, ich möchte diese Aufgaben in einer halben Stunde fertig haben, dann brauche ich meistens auch nur eine halbe Stunde.
[00:45:02.815] – Ralf
Das ist auch im Business so. Also es gibt ja auch Termine, wo man sagt, okay, was wollen wir erreichen? Du hast eine halbe Stunde Zeit, schaff es oder es ist vorbei. Und in der Regel, wie du es sagst, wird es ja auch in der Zeit geschafft, weil man ein Ziel hat. Man fokussiert sich genau auf das Erreichen dieses Zieles und dann bleibt alles andere, was nebenbei ist, wird einfach rausgekickt. Man nennt das so schön Fokus. Alles, also in dem Moment sind wir fokussiert, bist du fokussiert auf das Thema, das jetzt anliegt. Und alles was nebenbei kommt, wird einfach nicht wahrgenommen. Das wird ignoriert. Und das ist auch, du fragtest ja, wie machst du das, du hast die App, du hast das, du hast das, weil ich mir in diesem Moment den Fokus setzen. Und ich mache heute genau diese Sachen, und dann mach ich eben an dem Tag nur was für die Finest Academy. Aber dann bin ich in diesen Gedankenkonstrukt drin und bin in diesen Planungen.
[00:45:53.825] – Carsten
Ja, ist glaube ich ein ganz guter Tipp, da wirklich auch ein bisschen mit einer Zeitplanung ranzugehen an die Aufgaben und auch für uns Lehrer zu sagen, okay, für diese Klassenarbeit nehme ich mir jetzt zwei Stunden. Also ich bin jetzt Nebenfachlehrer, ich brauche dann zum Glück für so Klassensätze nicht so lange wie die armen Kollegen mit den Hauptfächern, die da doch teilweise dann eine Stunde und mehr pro Schülerarbeit dann brauchen. Okay, kommen wir auch so langsam zum Ende. Ich habe ja immer noch so eine Blitzlichtrunde, die würde ich ganz gern noch mit dir machen und würde einfach mal anfangen, dein Lebensmotto.
[00:46:33.955] – Ralf
Es ist noch mal gut gegangen.
[00:46:35.515] – Carsten
Es ist noch mal gutgegangen.
[00:46:43.945] – Ralf
Das war absolutes Blitzlicht, das war sofort da.
[00:46:48.205] – Carsten
Ok, dein Nr.1-Entspannungstipp?
[00:46:52.555] – Ralf
Ich, weiß du was, ich setze mich manchmal nur hin und gucke in den Himmel. Meine Augen sind einfach weg.
[00:46:58.945] – Carsten
Auch eine coole Geschichte. Einfach den Wolken zuschauen, wie sie vorbeiziehen. Als Kind hat man solche Sachen ja mehr gemacht. Als Erwachsener vergisst man das dann oft. Ok.
[00:47:09.445] – Ralf
Auch noch mehr gesehen in den Wolken, ja.
[00:47:11.355] – Carsten
Ja. Dein Nr.1-Produktivitätstipp?
[00:47:17.265] – Ralf
Macht dir einen Plan. Und arbeite ihn ab.
[00:47:21.285] – Carsten
Dein Nr.1-Motivationstipp?
[00:47:26.535] – Ralf
Schickt die Sorgen einfach nach oben in den Himmel. Fühl die, seh‘ die, spüre die. Und dann schick sie einfach in, ins Universum und bitte darum, dass man dich dabei unterstützt, diese zu lösen.
[00:47:39.465] – Carsten
Okay. Dein Nr.1-Energybooster?
[00:47:46.775] – Ralf
Ich mache dann Freeletics-Sport.
[00:47:49.655] – Carsten
Was machst für Sport?
[00:47:51.995] – Ralf
Es gibt so eine App, Freeletics.
[00:47:53.195] – Carsten
Ah, ok.
[00:47:54.015] – Ralf
Dann mach ich Hock-Streck-Sprünge, Burbees und Hampelmänner.
[00:47:59.315] – Carsten
Ah okay. Verlinken wir auch. Wer das sich anschauen will, findet den Link in den Shownotes. Okay, welches Buch, welches Buch liest du gerade persönlich?
[00:48:06.965] – Ralf
Ich lese gerade das Millionärs-Mindset, oder so denken Millionäre von T. Harv Eker.
[00:48:13.245] – Carsten
Okay.
[00:48:13.675] – Ralf
Da geht´s ganz viel um Glaubenssätze. Ja, was sind unserer inneren Überzeugungen, im Falle von Geld, aber es regt absolut zum Nachdenken an.
[00:48:24.635] – Carsten
Ja, ja. Ja, Glaubenssätze ist natürlich ein spannendes Thema, gerade auch im Coaching immer wieder große Priorität dann auch. Falls du eins hast, was ist dein Top-Internet-Tool für ein besseres Selbstmanagement?
[00:48:41.885] – Ralf
Ich hab mir jetzt ein CRM-System besorgt. Ich finde das total klasse, weil da kann ich Termine buchen, da kann ich mit mir selber Termine machen, das ist mega. Also so wie, sowas wie, ich finde so einen Kalender. Das ist ja wie eine Art Kalender mit, mit Kundendaten drin. Aber..
[00:48:56.735] – Carsten
Ja.
[00:48:57.095] – Ralf
…das ist es für mich.
[00:48:58.655] – Carsten
Okay. Willst du noch ein bisschen mehr darüber sein, was das ist. Ich kann mir da jetzt gerade noch nicht so richtig, also CRM, Customer Relationship Management, glaube ich.
[00:49:08.135] – Ralf
Genau. Korrekt. Gut, das ist jetzt für euch, für Lehrer jetzt nicht ganz so interessant, aber grundsätzlich geht es darum, dass man eben seine Kundendaten einträgt. Da drüber kann ich Rechnungen machen, darüber kann ich meine, meine, meine Termine planen, also es ist wie ein Terminplanung-Tool. Das, für mich ist cool, alles was ich gemacht habe, kann ich darüber auch direkt schon per E-Mail wegschicken. Also es ist alles aus einem System heraus, aus einem Programm. Und ich bin ein Freund davon, alles an einem Platz.
[00:49:37.415] – Carsten
Ja, ja.
[00:49:38.015] – Ralf
Nicht mit 5 Sachen extra, sondern man muss nur gucken, was kann, kann euch da unterstützen? Wo habt ihr vielleicht ein Tool, wo man so viele Möglichkeiten, so geht’s mir jedenfalls, ich brauche so viele, will nicht immer hier klicken, da klicken, da noch was aufmachen, sonst muss ich anderes Thema, rausgehen.
[00:49:51.455] – Carsten
Ok. Aber das kann man ja so als Gedanken mitnehmen. Und ich hatte auch mal eine Folge, wo es über, um To-Do-Listen geht und was da sinnvoll ist, um seine Aufgaben irgendwie besser auf die Reihe zu kriegen. Und ein Grundsatz in dem Aufgaben-Management ist eben auch, dass man nicht verschiedene Systeme nutzt, wo man die verschiedenen Aufgaben drin hat, sondern dass man nach Möglichkeit ein System hat, wo man alle Aufgaben drin abbildet. Und das geht ja so ein bisschen in die gleiche Richtung.
[00:50:16.535] – Ralf
Korrekt, ja.
[00:50:18.475] – Carsten
Ja, super, ok. Zum Schluss, was würdest du aus deiner Erfahrung als Coach uns Lehrern mit auf den Weg geben wollen? Vielleicht ein Gedanke, ein, ein, eine Inspiration, was auch immer dir gerade so in den Kopf kommt.
[00:50:33.845] – Ralf
Also das Wichtigste, was, was, was für mich ist, dass ich mich immer frage, was ist die gute Absicht in dem Verhalten von dem anderen? Ich gehe davon aus, dass jeder in seinem Verhalten irgendetwas Gutes bezweckt. Und ich sehe das vielleicht gerade gar nicht. Vielleicht hat das Gute auch gar nichts mit mir zu tun, sondern vielleicht mit, mit dem Betroffenen, den ich gegenüber habe. Aber ich frage mich immer zuerst, was, wofür ist das gut? Wofür könnte das gut sein, dass er sich oder sie sich jetzt so verhält? Und das hilft mir, zu ergründen, also ein Verständnis dafür zu entwickeln, was geht gerade in dem andern vor? Und wenn ich dann, dann ist es einfach auch mal zu fragen, du sag mal, ich verstehe das jetzt gerade gar nicht. Was ist der Grund? Nicht warum, sondern was ist der Grund, dass du das jetzt gerade getan hast? Dann kriegst du, dann kriege ich ganz oft noch auch eine ehrliche Antwort. Und das hat nichts damit zu tun, dass mir jemand etwas wollte oder mich ärgern wollte, sondern dass es eigentlich ein ganz anderes höheres Ziel gab.
[00:51:33.085] – Carsten
Das ist ein ganz guter Gedanke. Auch gerade dieser Ansatz, nicht zu fragen, warum tust du das? Sondern, was ist der Grund dafür? Und wenn man die Kommunikation so sich anschaut, ist es ja ganz oft so, es geht immer um das warum. Man fragt, warum macht der das? Warum hast du das getan? Warum hast du mir das angetan? Warum verhältst du dich so? Aber einfach nur die Wörter ein bisschen zu verändern, verändert gleich schon die Perspektive darauf und führt dann auch zu ganz anderen Resultaten. Finde ich ein sehr, sehr guter Gedanke. Okay. Welche drei Tipps würdest du deinem 20-jährigen Ich mit auf den Weg geben? Und warum genau diese?
[00:52:14.085] – Ralf
Oh, Herrschaftszeiten! Also ich würde in meinem, meinem, meinem, meinem, was würde ich dem sagen? Sei mal ein bisschen geduldiger, würde ich dem sagen. Ich hab so viele Sachen mit Ungeduld, so schnell, schnell, schnell gemacht und dabei sehr, sehr viele Fehler gemacht. Also eine E-Mail sofort beantwortet, nicht richtig gelesen, was da stand. Ein bisschen mehr Geduld hätte mir da gutgetan.
[00:52:40.725] – Carsten
Okay.
[00:52:40.725] – Ralf
Dann hätte ich ihm gesagt, guck mal eher auf das, was du tust, als auf das, was andere tun. Also fang mal an bei dir nach nach den, nach den Ursachen für das eine oder andere zu schauen. Weil, ich hab mich früher auch oft dabei ertappt, dass ich immer gesagt habe, du hast ja und deswegen ist das so. Aber es hat ja mehr was mit mir zu tun als mit dem andern. Also wenn ich mich, wer andere kritisiert, ist mit sich selber nicht zufrieden, heißt es so schön. Und da ist echt etwas Wahres dran.
[00:53:08.805] – Carsten
Ja.
[00:53:10.155] – Ralf
Und dann würde ich ihm als drittes mit auf den Weg gehen, egal was andere sagen, mach das, was dir dein Herz sagt, was dir dein Bauch sagt, was deine Gefühle, macht das einfach. Wehr dich nicht dagegen. So bin ich Coach geworden.
[00:53:28.815] – Carsten
Was ja ein großer Schritt war. Muss man sich ja auch mal klarmachen. Aus, aus so einer Sicherheit ja auch, und da sind wir wieder bei diesen Motivationsfeldern, aus dieser Sicherheit dieses Jobs heraus dann ganz neu anzufangen und etwas völlig Neues zu starten, das ist ja schon, schon eine Hausnummer auch irgendwo. Ja und da sind wir auch schon nochmal wieder bei deinem Business. Wo unter welcher Internetseite können die Hörer, die, dann dein Angebot finden?
[00:53:58.935] – Ralf
Also wir haben ja zwei Internetseiten, nämlich einmal die www.beyondbreakup.de – Seite. Da geht’s um die Themen, wie komme ich in gute Kommunikation mit meinem Partner? Wie kann ich Beziehungskrisen überwinden? Wie kann ich aber auch eine gute Relationship aufbauen? Und wenn es um die Themen Emotionerkennung geht, wertvolle Kommunikation, das auch nutzen zu können und emTrace®-Coachingausbildung, dann wär es die www.finest-academy.de.
[00:54:30.765] – Carsten
Verlinken wir auch beides, wie gesagt, in den Shownotes. Da kann der Hörer, kannst du als Hörer dann natürlich auch nochmal reinschauen. Ihr habt glaube ich auch einen Podcast?
[00:54:41.975] – Ralf
Oh ja, haben wir auch.
[00:54:43.955] – Carsten
Von Beyond Breakup, den verlinken wir auch. Ja, wenn du sonst noch irgendwas hast, was du den Hörern mitteilen willst, dann kannst du das natürlich jetzt gerne noch machen. Ansonsten wären wir nämlich am Ende des Interviews.
[00:54:57.785] – Ralf
Ich hab heut schon so viel gesprochen. Ich glaube, es ist so viel gesagt.
[00:55:02.135] – Carsten
Ja. Viele, viele, wirklich total interessante Sachen. Und genau dafür auch ein ganz ganz herzliches Dankeschön. Also ich freue mich, dass du da warst. Und ja, also vielen, vielen Dank dafür. Und dann würde ich sagen mach’s gut, wir sehen uns, bis dahin, ja!
[00:55:20.255] – Ralf
Herzlichen Dank für die Einladung.
[00:55:21.755] – Carsten
Ich danke dir, tschüss!
[00:55:22.625] – Ralf
Ciao!
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