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Heute ist Sandra Knümann meine Interviewpartnerin im Healthy Teacher Podcast. Sandra ist Dipl.-Pädagogin für Erwachsenenbildung, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Uni-Dozentin und Fachbuchautorin.
Spezialisiert hat sie sich auf achtsamkeitsbasierte Naturtherapie und das aus Japan stammende Waldbaden (jap. Shinrin Yoku) – über beides unterhalten wir uns natürlich in dieser Folge.
In ihrer Praxis arbeitet Sandra mit Menschen, darunter auch viele Lehrerinnen und Lehrer, die an ihrer Belastungsgrenze stehen und die wieder zu sich finden möchten.
Sandra hat jede Menge Tipps für dich, wie du mit Stress besser umgehen kannst, wie du nach einem anstrengenden Vormittag schnell wieder entspannst und wie die Natur dir dabei zur Seite stehen kann.
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Zur Person:
Sandra Knümann ist Coach, Therapeutin, Dozentin und Autorin (bekannt aus PSYCHOLOGIE HEUTE, WDR, EMOTION, RTL u.a). Die Dipl.-Pädagogin und Heilpraktikerin für Psychotherapie ist seit 27 Jahren spezialisiert auf die heilsame und entwicklungsfördernde Wirkung von Naturerfahrungen. Mit Naturtherapie und Naturcoaching hilft sie chronisch gestressten Menschen, zu innerer Ruhe zu finden, damit sie gesund bleiben und ihr Leben in vollen Zügen genießen können.
Sandra Knümanns Coachings, Seminare und Fortbildungen sind sowohl offline als auch online buchbar. Für Psychotherapie und Retreats in der Natur heißt sie Interessierte im Naturpark Bergisches Land (Nähe Bonn) willkommen.
Wer sich lieber eigenständig mit „grüner“ Stressprävention beschäftigen will, findet umfassende Anleitung dafür in den 4 Waldbaden-Editionen zum Download.
Website von Sandra:
Sandras Buch:
Naturtherapie. Mit Naturerfahrungen Beratung und Psychotherapie bereichern.
Sandras Buchempfehlungen aus dem Interview:
(Werbung)
Links aus der Show:
- Anmeldung zur (R)auszeit Challenge: https://pan-praxis.de/rauszeit-challenge/
- Waldbaden-Anleitungen: https://pan-praxis.de/waldbaden-online/
- Blog-Artikel über Selbstmitgefühl: https://pan-praxis.de/selbstmitleid-selbstmitgefuehl
- Sandras kostenloser Ratgeber: Kleine Pausen im Alltag
- Pomodoro-Timer: http://www.tomatotimers.com/ (Einstellung „Loop“ wählen, damit mehrere Arbeitsblöcke automatisch gezählt werden)
- Shownotes der Folge 3 und der Folge 12 des HTP, in denen es auch um Achtsamkeit und das Waldbaden ging
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Das Interview im Wortlaut:
[00:00:47.990] – Carsten
Hey Hallo, Carsten hier vom Healthy Teacher Podcast. Schön, dass du wieder mit dabei bist, auch in dieser neuen Folge, in der ich heute die Sandra Knümann zu Gast bei mir habe. Die Sandra ist Diplom, Pädagogin, Heilpraktikerin für Psychotherapie und sie arbeitet auch viel mit Menschen, darunter auch übrigens viele Lehrer, die unter Arbeitsdruck und Überlastung leiden und die nach lernen wollen, besser auf sich zu achten und ihr Steckenpferd, wenn man das so sagen darf, das ist die achtsamkeitbasierte Naturtherapie und das Waldbaden. Von dem habe ich ja schon mal in einer der vergangenen Folgen berichtet, ich glaube, das war die Folge 3 und auch in der Folge 12 hab ich davon ein bisschen was erzählt, und auch darüber werden wir auf jeden Fall in dieser Folge sprechen. Außerdem ist die Sandra Dozentin an der Uni Siegen aktuell. Davor war sie neun Jahre in Köln an der Uni. Sie schreibt regelmäßig Fachbeiträge, unter anderem für Zeitschriften wie Psychologie Heute und Emotion. Und sie hat auch ein Fachbuch über Naturtherapie geschrieben. Übrigens wie immer verlinke ich dir alles auch in den Shownotes auf healthyteacher.net. Dort findest du auch die Kontaktdaten von der Sandra und auch das Buch über die Naturtherapie hab ich dir dort verlinkt. Ja und genau über diesen Bereich achtsamkeitsbasierte Naturtherapie, da haben wir uns auch tatsächlich kennengelernt, die Sandra und ich. Sandra hat nämlich im letzten Monat die (R)auszeit-Challenge veranstaltet, an der ich dann auch teilgenommen habe. Und auch darüber werden wir hier in dieser Episode sprechen. Sandra wird uns auch von ihrer Arbeit als Naturtherapeutin berichten und ich vermute mal, dass sie uns auch Techniken mitgebracht hat, mit denen wir als Lehrer besser mit den Belastungen in der Schule umgehen können. Ja, liebe Sandra, das war ein wenig zu dir und zu deiner Person. Aber zuerst einmal ein ganz herzliches Willkommen hier im Healthy Teacher Podcast. Ich freue mich, dass du hier bist und uns über deine Erfahrungen und deine Kenntnisse etwas berichten wirst. Ja, für unsere Hörer ganz kurz. Was ist eigentlich diese (R)auszeit-Challenge?
[00:03:04.520] – Sandra
Hallo Carsten, erstmal vielen Dank für die Einladung. Ich freue mich sehr, dass ich in deinem frischen Podcast mitwirken darf.
[00:03:11.450] – Carsten
Ja, sehr gerne. Ich hab mich auch gefreut.
[00:03:15.590] – Sandra
Was ist die (R)auszeit-Challenge? Das war eine ganze Woche, also 7 Tage, eine Online-Challenge, bei der es täglich eine kleine Aufgabe gab, die man in der Woche erledigen sollte. Also sie richtete sich an Leute, die eigentlich wissen, dass es ihnen gut tut, täglich rauszugehen ins Grüne, aber sich das viel zu selten gönnen und selber es nicht schaffen, es regelmäßig zu machen. Und so wollte ich einen kleinen Anstoß geben. So einen kleinen, ja einfach eine Gemeinschaft auch von Leuten, die gemeinschaftlich sowas machen, damit es ein bisschen leichter fällt. Und das heißt, es gab jeden Tag eine E-Mail mit einer Aufgabe, die so ungefähr 30 Minuten dauert und die einen immer ins Grüne führt, immer nach draußen. Das kann der Garten sein oder ein Stadtpark oder vielleicht auch auf dem Balkon. Und dann macht man diese Übung meistens waren es Achtsamkeitsübungen und kann sich anschließend in einer Facebook-Gruppe darüber austauschen. So ging diese Challenge. Ich hab da ganz schöne Rückmeldungen bekommen, dass die Leute sehr dankbar waren, dass mal jemand sie dabei unterstützt und ein bisschen schubst, dass sie sich diese Auszeit draußen auch wirklich gönnen.
[00:04:38.150] – Carsten
Ich hab da ja auch mitgemacht und das, wo du das gerade sagst mit dem Anschubsen, das war auch tatsächlich direkt mal meine erste Erfahrung. Nämlich am ersten Tag, wo es ja losgehen sollte, da war ich dann mit meinem Hund unterwegs, das mache ich ja nun jeden Tag. Also von daher bin ich ja eigentlich auch in der Natur. Aber ja, meistens geht man dann ja doch einfach spazieren, ohne sich jetzt bewusst mit mit der Natur auseinanderzusetzen. Und ich hatte mir nun vorgenommen, da das mitzumachen und hab dann direkt am ersten Tag mal nach einer Stunde spazieren gemerkt „Ups, da war doch was. Da hast du doch direkt mal vergessen, dass du heute da bei der Challenge mitmachen wolltest.“ So, jetzt war mein Spaziergang tatsächlich dann noch ein bisschen länger. Dann konnte ich das noch anhängen. Aber das war halt auch so eine erste Erkenntnis, dass oft ist man und das geht mir genauso, einfach so in diesem ich sag mal Tremens, in dieser Mühle drin, dass man sich gar nicht bewusst darüber wird, dass man eigentlich was anders machen wollte. Oder dass man eigentlich ja ein bisschen was für sich tun wollte, eigentlich mal raus wollte und bewusst irgendwas wahrnehmen wollte. Und von daher ist, glaube ich, das ganz, ganz hilfreiche Sache, wenn wenn jemand von außen dann einfach mal so ein bisschen ein wieder in diese richtige Richtung reinbringt.
[00:05:59.190] – Sandra
Ja, und das sind ja wirklich so starke Gewohnheiten. Das hast du jetzt ja gemerkt bei deinem Spaziergang, dass wir so im Trott sind, dass man wirklich ein Anschubser braucht. Und mein Anliegen ist natürlich, dass diese Gewohnheit, die sich da über 7 Tage in der Challenge gebildet hat, hoffentlich stark genug ist, um gegen den Alltagstrott anzukommen. Also dass man vielleicht eine neue Gewohnheit danach etabliert.
[00:06:25.470] – Carsten
Oder wenn es jetzt noch nicht gleich eine Gewohnheit ist, nach sieben Tagen. Das ist vielleicht dann auch manchmal bisschen kurzfristig, aber dass man zumindest diesen Gedanken hat, dass man sich mehr in diese Richtung mal orientieren kann. Und…
[00:06:37.080] – Sandra
Genau.
[00:06:38.610] – Carsten
Und was ich gemerkt habe, auch die Erfahrung hat, dass einem das gut tut. Weil das ist ja auch erst einmal, muss man das ja spüren, dass wenn man in der Natur unterwegs ist und sich mal bewusst achtsam mit mit seinen Sinnen auch auf die Natur einlässt, dass das ja nicht ist irgendwie ein Selbstzweck, sondern man hat ja was davon. Das geht einem hinterher besser. Und das war genau meine Erfahrung, dass ich gemerkt habe, also jetzt am ersten Tag beispielsweise, da war ja die Aufgabe, dass man sich einen Gegenstand sehr genau anschaut und von allen Seiten betrachtet. Und da habe ich gemerkt, als ich das gemacht habe, dass meine Gedanken überhaupt nicht mehr in der Schule waren. Das ging einfach nicht, weil, nun hatte ich mich eben auf diese Pflanze, die ich mir da ausgesucht habe, konzentriert. Und ich hab dann nach ein paar Minuten gemerkt jetzt hast du die ganze Zeit ja nur dich damit befasst und die ganzen Probleme waren grade mal weg. Und das hat mich tatsächlich in dem Moment schon ein bisschen zu mir gebracht also runtergebracht und und auch entspannt.
[00:07:42.790] – Sandra
Ja, und das ist ein Trick, den man sich auch im Alltag zunutze machen kann. Also in den Sinnen sein, irgendwas in die Hand nehmen, betasten oder auf ein Geräusch ganz genau hinhören. Wenn wir das machen, also uns wirklich auf einen Sinn konzentrieren, dann hat der Geist keine Kapazitäten mehr frei, um sich Sorgen zu machen, um zu grübeln, um Pläne zu schmieden oder ToDo-Listen zusammenzustellen. Also das ist z.B. eine Erkenntnis, die man sehr leicht draußen in der Natur gewinnen kann, wenn man sich da mit Achtsamkeit beschäftigt. Und nochmal zu den Gewohnheiten Klar, nach sieben Tagen hat man keine neue Gewohnheit. Das dauert in der Regel eher 60 Tage. Aber eine Motivation kann man haben.
[00:08:28.930] – Carsten
Genau.
[00:08:29.590] – Sandra
So wie du auch sagtest, dass man dann die Motivation hat, da mal dran zu bleiben und das weiter auszubauen.
[00:08:36.240] – Carsten
Ja, und ich glaube, das ist ganz wichtig, dass man das irgendwie in den Alltag integriert, dass man das eben, wenn man da jetzt durch so eine Challenge, diese Motivation, diesen diesen, dieses Anfangs-Momentum, wenn man es so nennen will, bekommt, dass man dann im Laufe der Zeit wirklich eine Gewohnheit entwickelt. Und wenn es auch nur eine kleine Gewohnheit ist, um solche Dinge einfach fest zu integrieren in den Alltagsablauf. Und gerade für uns Lehrer ist das glaube ich, sehr, sehr sinnvoll, weil der Alltag eben häufig sehr turbulent ist und sehr energiegeladen ist, so mit mit Fremdenergien, die auf einen einprasseln, sehr angespannt auch häufig ist und dann halt diese kleinen, ja RuheiInseln in seinen Alltag irgendwie zu integrieren.
[00:09:24.460] – Sandra
Ja und am besten wirklich mit einer klaren Grenze. Also dass man ganz klar die Entscheidung trifft, „so, jetzt ist hier Schluss mit Planen, Nachdenken über irgendwas anderes. Jetzt mache ich mal eine Zeit Achtsamkeit.“ So, weil das passiert nicht von selbst. Man muss es wirklich entscheiden und diesen Raum auch freihalten dafür. So, und je mehr man so im Kopf herumschwirren hat, desto strikter muss man da auch sein. Also desto mehr Willenskraft muss man aufbieten, um das in Grenzen zu halten.
[00:10:01.170] – Carsten
Wobei man dann ja sogar wieder was davon hat. Weil ich hab nämlich festgestellt, an dem muss ich mal gerade überlegen, das war am an dem Tag, wo das mit dem Gehörsinn, mit dem Hören war, das war Tag 2 oder Tag 3, ich weiß es jetzt grad nicht mehr, aber da hab ich nämlich festgestellt, nachdem ich mich dann so ein bisschen auf die verschiedenen Geräusche, wir waren dann auch im Wald unterwegs, konzentriert habe, hab ich gemerkt, dass ich so ein bisschen innerlich freier geworden bin. Und dann, das war echt interessant, hab ich angefangen, Ideen zu entwickeln. Die sind dann einfach so zu mir gekommen, weil ich glaube, weil einfach so dieser Verstand, der das sonst immer so ein bisschen blockiert, in dem Fall mal abgeschaltet war. Und dann hab ich einfach irgendwelche Ideen und Erkenntnisse auf einmal gehabt, so Geistesblitze, sowas in der Richtung. Und das ist ja eigentlich super gut, wenn wir als Lehrer irgendwelche, ich sage mal Unterrichtseinstiege, was auch immer wir gerade an Ideen brauchen, und dann bewusst so eine Grenze setzen und dann auch noch einen zweiten Benefit haben. Nämlich nicht nur, dass wir uns erholen, sondern gleichzeitig kriegen wir die, diese Ideen dann ja auch noch geschenkt. Das ist dann doppelt gewonnen.
[00:11:14.160] – Sandra
Ja, also da hast du was erfahren, was ganz, ganz vielen Menschen so geht und was in der Umweltpsychologie auch sehr gut erforscht ist. Also tatsächlich die Erholung der gerichteten Aufmerksamkeit, so nennt man das. Also, im Alltag haben wir ja viele kognitive Aufgaben. Ich denke jetzt gerade an den Lehrerberuf, muss man viel nachdenken, planen usw.. Und das ist eine gerichtete Aufmerksamkeit. Und in der Umweltpsychologie ist bekannt, dass das eine begrenzte Ressource ist. Irgendwann ist man da erschöpft. Und in der Natur draußen ist die nicht gefordert. Da kann die sich erholen. Also wenn man einen Spaziergang macht, dann braucht man eher eine andere Art von Aufmerksamkeit, eher eine ungerichtete, weite, weichere Aufmerksamkeit, nicht so fokussiert. Und man hat tatsächlich festgestellt, dass in dieser Zeit sich die gerichtete Aufmerksamkeit erholen kann und man nachher umso kreativer ist. Und es gab noch andere Studien, die was ganz Ähnliches festgestellt haben für Zimmerpflanzen in Räumen, also zum Beispiel im Klassenzimmer. Auch ganz spannend. Selbst wenn man nicht draußen ist, im Wald oder im Park, sondern einfach nur ein paar Zimmerpflanzen im Klassenzimmer hat, dann erhöht sich schon die Konzentrationsfähigkeit aller Anwesenden, also der Lehrenden und der Schülerinnen und Schüler und die Kreativität und die Gedächtnisleistung. Das ist alles mittlerweile sehr gut belegt.
[00:12:49.770] – Carsten
Da hab ich auch mal eine Studie gesehen, wo es um Pflanzen im Büro ging und das, da ging es dann eben um Produktivität. Und da wurde gezeigt, dass selbst eine Zimmerpflanze im Büro, und das wird ja so eine ähnliche Studie sein wie die, die du gerade angesprochen hast, dass selbst eine Pflanze da schon positiven Effekt hat.
[00:13:09.870] – Sandra
Absolut.
[00:13:11.220] – Carsten
Ich merke das ja auch. Ja, erzähl.
[00:13:14.430] – Sandra
Ja. Also wenn man noch dazu vor vor dem Klassenraum aus dem Fenster auf was Grünes guckt, auf Bäume zum Beispiel, dann steigert sich das noch mehr. Also da kann man als Lehrer ja wirklich auch viel zu beitragen, dass es einem da psychisch und seelisch gut geht im Raum.
[00:13:33.180] – Carsten
Ich merke das auch wenn ich jetzt in Klassen bin, unterrichte, wo einige Pflanzen stehen. Dass das ist häufig eine viel entspannte Atmosphäre ist. Ob das jetzt immer 1:1 nur an den Pflanzen liegt, ist jetzt mal eine andere Geschichte. Aber ich glaube schon, dass es auf jeden Fall einen positiven Effekt hat. Jetzt ist ja
[00:13:52.290] – Sandra
Auch auf Blutdruck, Blutdruck, Herzrhythmus Stresshormone. Also selbst wenn man nur Fotos von Naturszenen an der Wand hätte.
[00:14:01.680] – Carsten
Das wäre nämlich genau meine nächste Frage gewesen. Weil in der Schule ist natürlich immer das Problem A) Muss sich jemand um die Pflanzen kümmern. Bei manchen Klassen geht das gut, bei anderen Klassen geht das nicht so gut. Und dann haben wir immer die Sommerferien. Und was macht man dann mit den Pflanzen? So, wenn man einen Hausmeister hat, so wie bei uns in der Schule ,der sagt „Ich kümmer mich darum. Stellt die alle irgendwo in eine Ecke und dann holt euch die nach den Ferien wieder ab. Und ich gehe einmal die Woche hin und gieß die alle“, dann ist das okay. Aber es ist ja auch an anderen Schulen anders, wo das eben so nicht funktioniert. So, und wenn man dann nämlich mit mit solchen Bildern einen ähnlichen Effekt oder zumindest ansatzweise ähnlichen Effekt erzielen kann, ist das natürlich eine richtig coole Geschichte.
[00:14:40.390] – Sandra
Ja, also ich weiß zumindest, dass es mal eine Studie gab aus Japan, wo man festgestellt hat, dass der Anblick von Naturfotos den Stresshormonspiegel um 13 Prozent senken kann. So, davon hab ich gehört. Aber weißt du, was mir noch einfällt zum Thema Pflanzenpflege? Das ist ja auch noch noch eine soziale Dimension dabei. Also ich würde das nicht ohne Not durch Naturfotos ersetzen, sondern eher dann gucken, wie können wir als Klassengemeinschaft für unsere Schützlinge sorgen. Also vielleicht nimmt ja auch eine Schülerin die Pflanzen mit nach Hause. So kenne ich das auch von Schulen.
[00:15:18.520] – Carsten
Ja, häufig ist das so, das stimmt.
[00:15:20.110] – Sandra
Oder dDie Lehrenden. So dass man sich da gemeinschaftlich darum kümmert. Das kann ja auch eine Gemeinschaft stärken. Das kann ein Foto nämlich nicht.
[00:15:28.360] – Carsten
Das das das ist richtig. Das ist richtig. Ja, ich habe so ein bisschen an meine Klasse gedacht. Die haben andere Dinge im Kopf. Ist jetzt eine Abschlussklasse Pflanzenpflege gehört nicht zu den ersten Hobbys von denen. Aber da hast du natürlich recht. Da sollte man nicht zu schnell die Flinte ins Korn werfen. Eine eine Pflanze haben wir auch bei uns stehen und die hat jetzt auch schon seit zwei Jahren überlebt. Also von daher ist es ja auch nicht ganz so schlimm dann vielleicht, wie sich das gerade angehört hat. Ja, und da ist auch ganz interessant, wo du das gerade so mit den Bildern sagst, um da nochmal darauf zurückzukommen, weil eine Frage, die ich mir gestellt habe ist, was macht denn jemand, der jetzt in der Stadt wohnt, der gar nicht die Möglichkeit hat, raus in die Natur zu gehen? Bilder haben wir jetzt gerade gehört wäre eine Möglichkeit, aber es ist natürlich nicht die beste Möglichkeit. Hast du noch Ideen, was jemand machen kann, der in der Stadt wohnt, damit der auch, ich sag mal die Vorteile von diesem Naturerleben, mehr in seinem Leben auch mal reinholen kann?
[00:16:35.190] – Sandra
In den Park gehen. Also Städte haben ja auch Grünflächen. Oder z.B. Flussufer. In vielen großen Städten gibt es große Flüsse, wo man wirklich Weitblick genießen kann, wo es auch Grünflächen gibt. Es gibt Gärten, es, man kann seinen Balkon grün machen, man kann auf Brachflächen gehen, wo oft ganz tolle Pflanzen wachsen und auch seltene Tierarten zu finden sind. Also es findet sich überall ein kleines Fleckchen. Spannend ist es nur dann, dass man da natürlich drauf achten muss, dass einem die eigenen Bewertungen nicht einen Strich durch die Rechnung machen.
[00:17:19.360] – Carsten
Was meinst du damit?
[00:17:21.090] – Sandra
Ja, wenn man nämlich rausgeht in seinen Mini-Park im Viertel und dann die ganze Zeit nur denkt „Ach ja, es ist ja gar kein richtiger Wald. Leider muss ich ja jetzt hier diesen Lärm anhören. Ach, hier liegt schon wieder Müll rum“. Aalso dann ständig vergleicht, wie es idealerweise hätte sein sollen und wie es leider nun mal in der Realität ist. Dann wird man sich weniger erholen, als wenn man alles so akzeptiert, wie es halt nun mal gerade ist. Und dann sind wir wieder bei der Achtsamkeit. Achtsamkeit heißt ja, den gegenwärtigen Moment bewusst wahrnehmen und ihn zu akzeptieren, also ihn so lassen, wie er ist und nichts dran ändern. Und das ist eigentlich das, was uns sehr viel Stress ersparen kann, wenn wir es einfach zulassen können, dass es nun mal so ist und dass wir vielleicht die Autogeräusche, die es in der Stadt halt überall zu hören gibt, genauso interessiert anhören wie das Vogelgezwitscher.
[00:18:21.090] – Carsten
Das ist aber nicht so einfach. Also ich habe festgestellt, als ich jetzt die Challenge mitgemacht hab, dann bin ich da im Wald unterwegs gewesen und dann war das jetzt auch dummerweise gerade der Tag, wo es um den Gehörsinn ging und das Hören ging. Und ich wollte jetzt tatsächlich diese Vogelstimmen ja auch mal wahrnehmen. Stattdessen habe ich aber eine Motorsäge gehört und noch eine Motorsäge und dann kam noch der ICE durchgerauscht und da ist es mir schwergefallen, das zu akzeptieren.
[00:18:49.010] – Sandra
Ja und damit machst du aber natürlich den Raum, wo du Entspannung finden kannst sehr klein. Weil dann muss es wirklich ein Ort sein, wo alles stimmt. Und wenn wir jetzt gerade bei Stadt sind und Menschen, die in der Stadt grüne Stressbewältigung suchen, sozusagen, für die ist es sehr gut und sehr wichtig, diese Fähigkeit zu haben, damit sie das eben dort auch finden können und nicht immer erst weit rausfahren müssen, um mal im Wald sein können. Sondern das ist es wirklich jeden Tag haben können. Auf ihrem Weg zur Schule, durch den Park oder nach der Schule am Flussufer.
[00:19:27.580] – Carsten
Ja, weil sonst ja die die Anfangshürde noch höher ist, wenn ich erst mal fahren muss, dann mach ich das wenn’s Glück, wenn es gut läuft, zweimal im Jahr, aber eben nicht zweimal die Woche oder jeden Tag.
[00:19:39.310] – Sandra
Ja und was du vorhin sagtest mit diesem Konzentrieren auf die kleinen Dinge. Damit kann man es natürlich auch machen. Man sich ja wirklich auf einzelne Sinne konzentriert oder zum Beispiel den Sehsinn auf einen Gegenstand richtet. Und dann kann das ein kleiner Balkon sein, wo wir einfach eine Biene an einer Blüte beobachten und dann sind wir ganz fokussiert darauf und dann ist alles in Ordnung.
[00:20:07.280] – Carsten
Wer das jetzt auch so eine Übung, wo du sagen würdest, also wenn wir jetzt sagen für unsere Hörer eine konkrete Übung, man hat einen super anstrengenden Tag in der Schule hinter sich, man ist froh, mittags zuhause zu sein. So, jetzt ganz konkret, was mache ich, um bisschen wieder zu mir zu kommen?
[00:20:27.260] – Sandra
Unterschiedlich. Lieblingsantwort.
[00:20:32.060] – Carsten
Ja.
[00:20:33.120] – Sandra
Ja, weiß ich nicht. Manche Leute wollen vielleicht Mittagsschläfchen machen, andere wollen meditieren, andere wollen rausgehen. So aber wenn du mich jetzt fragst als Naturtherapeutin und wenn ich jetzt sage, wir wollen mal gucken, was kann die Natur dazu beitragen, dass man schnell bei sich ankommt und schnell der Stresspegel sinken kann, dann ist es in der Tat so was, die Aufmerksamkeit auf etwas Natürliches richten und das kann was sehr Kleines sein. Und wie wir vorhin festgestellt haben, wirklich so ganz bei den Sinnen sein. Also vielleicht auch vom Balkon, den Schnittlauch, der da wächst oder was auch immer man da angeplfanzt hat, mal so ein Stück abzupfen, zwischen den Fingern zerreiben und dran riechen, richtig ausgiebig dran riechen.
[00:21:23.390] – Carsten
Das ist ein gutes Stichwort.
[00:21:25.690] – Sandra
Ja mal feststellen, was gibt’s da alles für Geschmacks- bzw. Geruchsvariationen? So wie wie ein Sommelier, der so verschiedene Aromen in einem Wein entdecken kann. Das kann man auch bei Schnittlauch und Basilikum.
[00:21:42.620] – Carsten
Das ist ein super Stichwort, weil ich genau sowas Ähnliches jetzt diesen Sommer gemacht habe. Ich hab jetzt in der aktuellen Folge, die jetzt gerade, was haben wir heute, Dienstag gestern online gegangen ist. Also, wenn du jetzt später hörst, du der Hörer, wir sind jetzt Ende September 2020, jedenfalls in der aktuellen Folge und in den beiden davor, da ging es und geht es um Heilkräuter im Selbstmanagement. Und eins davon, was ich da vorstelle, ist Melisse. Und ich hab jetzt den Sommer über so einen Melissenstrauch sozusagen auf dem Balkon gehabt und den auch öfter zum Kochen beispielsweise genutzt. Und wenn ich das abschneide und da dran rieche, dann ist jeder Stress wie weggeflogen. Also dieser Geruch, der haut mich so um, im positiven Sinne, dass ich dann, wenn ich das rieche, nichts anderes mehr brauche.
[00:22:33.820] – Sandra
Ja, genau, genau. So einfach kann das sein und das geht auch mitten in der Stadt.
[00:22:39.400] – Carsten
Stimmt. Ja und das geht sogar auch, das wäre nämlich auch noch eine Frage gewesen. Jetzt im Herbst / Winter, jetzt wird es früh dunkel, häufig regnet es, wobei, wir sind nicht aus Zucker, aber vielleicht ist die Hürde dann noch größer. Die Frage wäre nämlich gewesen, wie mach ich das mit Naturkontakt, mit Naturtherapie jetzt nicht, aber mit Achtsamkeit in der Natur in solchen dunklen Jahreszeiten, also im Herbst und Winter.
[00:23:13.900] – Sandra
Eigentlich so wie immer. Wahrnehmen, nicht beurteilen. Und wenn man es denn beurteilen will, also man kann am Regen auch ganz viele wunderbare Seiten entdecken, z.B. ich liebe es, im Regen spazieren zu gehen, weil ich dann die Natur ganz für mich alleine habe. Dann seh ich kaum Hundespaziergänger, keiner geht vor die Tür und ich kann ganz schön gemütlich in dieser etwas. wie soll man das nennen, gedämpften Atmosphäre spazieren gehen. Das ist ja auch eine emotionale Qualität, die so ein Regentag hat. Die löst in uns ganz bestimmte Gefühle aus. Wir sind ja nicht getrennt von unserer Umgebung, sondern das macht was mit unserer Stimmung. Und das ist auch mal schön. Also so dieses gedämpfte, langsame, ich denk gerade an so einem grauen Tag mit Nieselregen, so ein sanfter Regen auf der Haut. Das ist manchmal wie Streicheln, so ganz sanft und Stille. Ja, genau. Sehr, sehr still. Genau. Der Regen macht es still und das ist eine Chance. Also ich würde mir das nicht entgehen lassen, bei Regen rauszugehen.
[00:24:26.080] – Carsten
Es ist vielleicht wieder so eine Sache mit den Bewertungen, also ähnlich wie mit dem Autobahnlärm oder was auch immer. Dass man versucht, sich einfach unvoreingenommen drauf einzulassen und dann vielleicht Qualitäten daran entdeckt, die…
[00:24:40.810] – Sandra
Genau.
[00:24:41.770] – Carsten
…vielleicht durchaus positiv sein können.
[00:24:44.800] – Sandra
Ganz genau. Wir haben so viele Schubladen im Kopf, wie das alles zu sein hat und dass das ja nicht gut sein kann und und und. Aber wenn man mal versucht, wirklich davon Abstand zu nehmen und mal unvoreingenommen, wie du gesagt hast, sich der Wahrnehmung zu öffnen, dann entdeckt man völlig neue Dinge und ganz andere Qualitäten, als man vorher für möglich gehalten hätte.
[00:25:08.170] – Carsten
Du hast ja auch einen speziellen spezielles Programm. Waldbaden im Herbst heißt das und da geht es ja auch genau darum in der herbstlichen Jahreszeit. Waldbaden würde mich nochmal interessieren, was genau kann ich mir darunter vorstellen?
[00:25:27.860] – Sandra
Waldbaden ist ein entspanntes Schlendern und Innehalten. So würde ich es mal kurz zusammenfassen Also der Name kommt eigentlich von dem japanischen Shinrin Yoku. Das ist, ja wörtlich übersetzt würde das heißen Eintauchen in die Atmosphäre des Waldes. Und das hat auch viel mit Achtsamkeit zu tun, weil man in der Tat sehr wach und sehr bewusst den Wald wahrnimmt. Also normalerweise würde man bei einem Waldspaziergang vielleicht mit den Gedanken ganz woanders sein, abschweifen oder ins Gespräch vertieft mit jemandem. Und das ist es eben nicht. Also es ist kein normaler Waldspaziergang, sondern es ist eine Zeit im Wald, in der wir wirklich bewusst anwesend sind und den Wald wahrnehmen und unsere Beziehung zum Wald. Und in diesem Waldbaden-Set, also ich habe vier davon, für jede Jahreszeit gibt’s ein Set. Da stelle ich so Anleitungen zusammen, so meine schönsten Waldbaden-Anleitungen, sowohl zum Nachlesen, aufs ausführlich als auch in Kurzfassung, sodass man so kleine Karten mit in den Wald nehmen kann, wo alles nochmal kurz drauf steht. Dann braucht man nicht das ganze Heft mitzunehmen, als auch als Audio-Datei. So kann man sich das dann im Wald nochmal anhören und bekommt so ganz viele Anregungen, wie man genau das schaffen kann, was wir jetzt gerade besprochen haben. Dieses Anwesendsein, runter kommen, nicht bewerten und wahrnehmen.
[00:27:08.720] – Carsten
Hast du da mal so eine Übung, die du mal erzählen kannst, dass man sich das mal vorstellen kann, wie das so funktioniert?
[00:27:16.430] – Sandra
Klar. Also die absolute Basic-Übung, das hab ich vorhin schon gedacht, das muss ich unbedingt deinen Hörern erzählen. Wobei wir doch gesagt haben, man muss viel Willenskraft aufbringen.
[00:27:28.100] – Carsten
Ja.
[00:27:29.330] – Sandra
Eine super tolle Übung, um das zu schaffen, ist es, sich eine Schwelle zu legen. Also das beschreibe ich z.B. in dem Waldbaden-Set Frühling, Waldbaden im Frühling. Da kommt das drin vor. Eine Schwelle legen heißt, wir gehen irgendwo in den Park und nehmen uns vor, okay, jetzt praktizieren wir Achtsamkeit in der Natur und suchen wir uns einen Stock oder machen mit der Ferse so einen Strich auf den Weg. Oder vielleicht gibt’s irgendwo eine Schranke oder einen markanten Baum oder irgendwas, was eine Grenze markiert. Und dann, ja, man könnte doch noch was anderes noch davor machen, das erzähle ich gleich. Aber die einfachste Variante ist, dass man diese Grenze also vor sich aufbaut und dann sich klarmacht „Okay, bis hierhin geht mein Alltag, wo ich gerade herkomme, von der Schule, von der Familie, was auch immer. Und wenn ich über diese Grenze steige, dann beginnt was Neues“. Und dann öffne ich mich. Dann öffne ich mich für all diese Wahrnehmungen, die jetzt hier möglich sind. Die Variante wäre noch, das mache ich auch oft bei meinen Waldboden-Veranstaltungen, wenn ich mit Gruppen draußen bin, dass ich die Leute bitte, mal kurz innezuhalten und zu spüren, ob’s noch irgendeinen Gedanken, irgendein Thema gibt, was sie hindern könnte, sich jetzt gleich auf die Natur einzulassen. Was sie so besetzt hält, dass sie da kaum in der Lage sind, sich zu öffnen.
[00:29:05.760] – Carsten
Ja.
[00:29:06.760] – Sandra
Und wenn es so ein Thema gibt, dann sollen sie dafür einen Naturgegenstand finden. Manchmal sind es auch mehrere mehrere Themen, und dann sucht man halt vielleicht einen Stein oder einen Stock oder einen Zapfen, irgendwas, was das symbolisiert. Und dann tritt man an diese Grenze und legt diese Gegenstände rituell sozusagen davor ab und sagt „So, das lass ich jetzt hier, das soll mich jetzt nicht mehr belasten. Und wenn ich über die Grenze steige, über diese Schwelle, dann bleibt das zurück“.
[00:29:37.660] – Carsten
Das ist eine coole Übung.
[00:29:40.330] – Sandra
Funktioniert super.
[00:29:41.830] – Carsten
Also, ich finde so die Arbeit mit Symbolen, ob das jetzt wirklich welche sind, die man tatsächlich anfassen kann oder auch einfach geistige, die man sich vorstellt, finde ich super faszinierend. Ich hab ja auch so ein bisschen die Wurzel, Wurzel – wie auch immer – Background im NLP und da ist diese Arbeit mit mit inneren Symbolen ist da so ein ganz wichtiger Punkt auch. Und auch im Huna, das so ein hawaiianische Philosophie, ich weiß nicht, ob du das kennst, die auch sehr den Kontakt mit der Natur hervorhebt, Ho’oponopono ist ja bei uns relativ bekannt, das kommt daher. Und da ist auch diese Arbeit mit diesen inneren Symbolen ein ganz wichtiger Punkt. Und von daher finde ich das total faszinierend, weil man das jetzt so als ein äußeres Symbol sich sucht und das dann da zurücklässt. Also das kann ich mir supergut vorstellen, dass das tatsächlich sehr, sehr gut funktioniert.
[00:30:38.890] – Sandra
Ja, man darf sich nur nicht der Illusion hingeben, dass es dann das ein für alle Mal war. Also es hilft, es unterstützt auf jeden Fall, aber es kann gut sein, dass die Gedanken nochmal wiederkommen. Und auch dann hilft es, sich nochmal klarzumachen „Nee, nee, ich hab das dahinten liegen lassen und da lass ich es jetzt auch wieder los und ich verwickeln mich jetzt nicht und lass mich nicht von diesen Gedanken wieder so reinziehen“.
[00:31:06.330] – Carsten
Ja, es soll ja nicht, genau, es soll ja nicht unterdrücken, irgendwelche Probleme, weil das funktioniert überhaupt nicht. Sondern es ist ja einfach nur, dass man sich für einen Moment davon freimachen kann. Und dann kann man sich hinterher auch wieder damit auseinandersetzen und die Probleme lösen. Aber es bringt eben auch nichts, wenn man in diesen Dauerschleifen unterwegs ist und in diesen Grübel-, Gedankenkarussellen unterwegs ist. Dadurch findet man erst recht keine Lösung und kommt noch zusätzlich in Stress dabei.
[00:31:36.260] – Sandra
Ja, man verpasst einfach die Chance, die die Natur bieten würde. Henry David Thoreau, mein Lieblings-Naturphilosophie hat mal gesagt „Was soll ich im Wald, wenn ich doch nicht im Wald bin?“.
[00:31:50.020] – Carsten
Ja, macht Sinn. Übrigens was mir gerade einfällt die diese Waldbaden im Frühjahr, Herbst, Sommer, Winter – Reihe, das verlinken wir auch in den Shownotes. Wenn das den Hörer, wenn das von euch interessiert, könnt ihr da gerne nochmal reinschauen.
[00:32:07.730] – Sandra
Genau. Und nochmal kurz zu diesem Gedanken. Das wollte ich einfach nochmal loswerden, weil viele Leute sind enttäuscht, wenn sie dann wieder anfangen zu grübeln. Wenn die Gedanken zurückkommen, dann stellt sich schnell heraus, sie haben so den Anspruch „Ich möchte nicht denken, die Gedanken sollen weg sein oder diese speziellen Gedanken sollen weg sein“. Und da möchte ich einfach nochmal Entlastung schaffen, indem ich nochmal sage, das ist so, unser Geist wandert, das ist normal und wir haben einfach die Chance, wenn wir das bemerken, dass wir uns wieder in irgendwelche Themen haben verwickeln lassen, dann haben wir ja die Chance, das zu ändern, indem wir einfach die Aufmerksamkeit freundlich wieder zurück auf die Gegenwart richten, ohne uns dafür selber Vorwürfe zu machen. Es ist einfach normal.
[00:32:56.510] – Carsten
Und da sind wir wieder bei diesen Bewertungen. Das gilt denke ich genauso für die eigenen Gedanken, wie es für die Autobahn und die Kettensäge gilt.
[00:33:04.120] – Sandra
Ja, genau. Genau.
[00:33:05.950] – Sandra
Ja, und das ist ja letztendlich das, worum es bei der Achtsamkeit, glaube ich, geht. Dass man einfach ohne Bewertung Dinge wahrnimmt.
[00:33:15.160] – Sandra
Ja, schwierige Sache. Weil wir sind natürlich alle total gewohnt zu bewerten und hallo, wir sind hier in einem Lehrer-Podcast. Also alle die zuhören, haben das tagtäglich, dass sie Leute bewerten müssen oder deren Arbeiten bewerten müssen. Gerade für Lehrer ist es nicht so leicht. Und deswegen empfehle ich nicht, zu versuchen, nichts zu bewerten, sondern lieber zu merken, wenn man bewertet und dann quasi über dieses Hindernis drüber zu steigen und zu gucken, was verbirgt sich denn dahinter noch? Was kann ich denn noch entdecken? Also z.B. dein Fluglärm im Wald. Kannst jetzt sagen, blödes Flugzeug, gehört hier nicht hin. Will ich nicht haben. Dann könntest du bemerken „Oh, ich bewerte das gerade“.
[00:34:02.010] – Carsten
Ja.
[00:34:02.800] – Sandra
Und dann deine Aufmerksamkeit ganz bewusst dahin richten und sagen „Aha, jetzt höre ich mir das mal an. So, was kann ich denn da hören an diesem Geräusch?“. Und dann nennst du es Geräusch und nicht mehr Lärm. Lärm ist was mit Bewertung. Geräusch ist wertfrei. Und dann kannst du mal hören „Aha. Ach, so, das ist ein tiefes Geräusch. Das ist ein brummendes Geräusch. Das bewegt sich von rechts nach links. Jetzt wird es lauter. Jetzt wird es leiser“. Also da kann man ja dran forschen. Wie ein Forscher einfach. Was ist das für ein Phänomen? Was kann ich da dran wahrnehmen? Und dann verliert es tatsächlich auch seinen Schrecken.
[00:34:46.480] – Carsten
Klingt spannend. Werde ich auf jeden Fall, wenn ich das nächste Mal in dieser Situation bin, und das wird garantiert passieren, werde ich das mal ausprobieren.
[00:34:54.760] – Sandra
Genau. Und dann musst du dich nicht schimpfen, weil du was bewertet hast, sondern du merkst es einfach und gehst aber darüber hinweg. So, das finde ich sehr viel leichter, als wenn man von vornherein versucht, Bewertungen zu vermeiden. Es ist schwierig.
[00:35:11.110] – Carsten
Ja, das, das stimmt.
[00:35:15.610] – Sandra
Gerade als Lehrer, oder?
[00:35:17.320] – Carsten
Ja, wir haben ja so ein paar Gewohnheiten, die machen uns selber das Leben nicht unbedingt immer leicht. So eine Sache mit dem Bewerten. Eine andere Sache, was mir auch immer bewusst wird ist, wir sind als Lehrer sehr darauf konditioniert, was falsch läuft. Was ja auch mit Bewerten zu tun hat. Das heißt, wir verlieren tendenziell eher als andere den Blick auf die positiven Dinge. Weil wir sind einfach darauf fokussiert, Fehler zu finden und nicht die Dinge, die gut laufen. Das ist sehr schade.
[00:35:49.070] – Sandra
Ja, und bei sich selbst ja dann auch.
[00:35:51.370] – Carsten
Eben.
[00:35:51.700] – Sandra
Dass man dann auch ständig das Gefühl hat „Ah, ich bin nicht gut genug, ich muss mehr leisten, ich muss perfekter werden“.
[00:35:56.890] – Carsten
Genau. Und dann…
[00:35:58.060] – Sandra
So erlebe ich das hier in der Praxis. Wenn ich hier Lehrer als Klienten habe.
[00:36:01.510] – Carsten
Genau.
[00:36:01.930] – Sandra
Sehr hoher Leistungsanspruch.
[00:36:03.340] – Carsten
Das ist irgendwie so eine Berufskrankheit, glaub ich von uns.
[00:36:06.400] – Sandra
Ja.
[00:36:07.720] – Carsten
Ich meine, viele Schüler haben das auch. Also das hab ich immer wieder, die Erfahrung, dass ein Großteil der Schüler einfach Angst hat, Fehler zu machen. Was ich sehr schade finde, was ich dann auch jedesmal denen sage, weil ich glaube, dass Fehler sind eigentlich die Quelle des Lernens. Wenn ich alles schon, also wenn ich keinen Fehler mache, dann entweder kann ich alles schon perfekt oder ich ich versuche einfach nichts Neues. Bleib also bei dem, was ich halt kann. Dann mach ich wahrscheinlich auch keine Fehler. Aber sobald ich was Neues lernen will, dann gehört Fehler machen einfach mit dazu, zum Lernprozess dazu und gerade in diesen Fehlerstufen, da kommen wir dann ja weiter. Deshalb sehe ich die Fehler durchaus als positiv, habe dann aber natürlich immer Schwierigkeiten, weil dann die Schüler sofort sagen „Ja, bei der Arbeit darf ich es dann wieder nicht mehr machen“.
[00:36:56.930] – Sandra
Genau.
[00:36:58.210] – Carsten
In der Arbeit ist es ein schlechter Moment, aber davor…
[00:37:02.110] – Sandra
Es ist schwierig, schwierig in einem System, was mit Bewertung arbeitet. Dann, also für die Kinder schwierig abzuschätzen, wann darf ich denn und wann darf ich denn nicht?
[00:37:12.140] – Carsten
Genau. Ja, Blitzlichrunde. Was hältst du davon? Blitzlichtrunde kurz, falls du es dir nicht so vorstellen kannst. Ich sage eine Frage oder ein Stichwort und du sagst in einem Satz eine Antwort dazu.
[00:37:31.480] – Sandra
Okay. Versuchen wir mal.
[00:37:33.310] – Carsten
Versuchen wir mal. Okay. Dein Lebensmotto?
[00:37:42.660] – Sandra
Ich soll spontan sein. Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum.
[00:37:49.350] – Carsten
Sehr schön. Dein Nr.1-Entspannungs-Tipp?
[00:37:54.450] – Sandra
Rausgehen, klar.
[00:37:58.860] – Carsten
Logisch. Dein Nr.1-Produktivitäts-Tipp?
[00:38:04.620] – Sandra
Regelmäßige Pausen machen, also kurze Pausen immer wieder alle 45 Minuten, 5 Minuten Pause.
[00:38:11.940] – Carsten
Sehr guter Hinweis. Vormittags haben wir das ja theoretisch in der Praxis eher nicht. Aber nachmittags ertappe ich mich auch dabei. Dann setzt man sich an den Schreibtisch und 2-3 Stunden später ist man total platt und hat dann zwar seine Sachen fertig, aber hätte vielleicht das auch in anderthalb Stunden geschafft, wenn man Pausen gemacht hätte.
[00:38:30.270] – Sandra
Ja, und ist danach fröhlicher.
[00:38:32.310] – Carsten
Genau. Dein Nr.1-Motivations-Tipp?
[00:38:39.190] – Sandra
Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum. Also ich habe kein Problem mit mangelnder Motivation.
[00:38:50.220] – Carsten
Gut. Ja, also ich hab das schon. Wenn ich dann nachmittags echt müde bin, auch von der Schule und dann nochmal sich an den Schreibtisch zu setzen, das ist nicht immer einfach. Dein Nr.1-Energy-Booster?
[00:39:09.290] – Sandra
Tanzen und rausgehen. Also rausgehen natürlich immer ins Grüne. Rausgehen heißt in die Natur, nicht einfach auf die Hauptstraße gehen.
[00:39:21.530] – Carsten
Wäre ich jetzt auch nicht auf die Idee gekommen. Ja natürlich. Okay, welches Buch liest du gerade?
[00:39:30.220] – Sandra
Ich habe angefangen zu lesen „Das Kind in dir muss Heimat finden“, was ja gerade so ein Spiegel-Bestseller ist. Es gefällt mir gut. Ich glaube es ist ganz zu Recht ein Bestseller.
[00:39:41.530] – Carsten
Gut, verlinken wir auch in den Shownotes. Ja, das weiß ich jetzt nicht, die nächste Frage, ob das was für dich ist. Hast du ein Top-Internet-Tool für dein Selbstmanagement? Du arbeitest ja selbstständig, das heißt, du musst ja auch deine Arbeit irgendwie organisieren. Und ja, häufig können ja irgendwelche Tools, die im Internet zur Verfügung stehen, da auch helfen. Gibt es sowas bei dir?
[00:40:08.650] – Sandra
Also bei mir gibt’s den Pomodoro-Timer. Das ist aber nichts besonders Kompliziertes. Kennst du die Pomodoro-Technik?
[00:40:16.150] – Carsten
Ja, kenne ich. Aber vielleicht kennen das ja nicht alle von unseren Hörern. Also erzähl ruhig, was es ist.
[00:40:22.290] – Sandra
Ja, also das wäre z.B. so eine Technik, dass man, also ich glaube, im Original ist es so, dass man 25 Minuten konzentriert an einer Sache arbeitet, sich vorher eine Liste macht. Was ist es? Welche Aufgaben sind es, die in 25-Minuten-Päckchen einteilt und dann 5 Minuten Pause macht. So ist es, glaub ich, im Original. Mach ich nicht. Ich mach 45 und 5 und stelle mir dafür einen Timer. Das ist aber jetzt. Also es gibt diesen Tomato-Timer, aber man kann glaub ich auch jede normale Stoppuhr dafür nehmen.
[00:40:54.640] – Carsten
Den, den du da hast, das ist eine Internetseite. Oder ist das eine App, oder?
[00:40:58.840] – Sandra
Ja, das ist eine Internetseite. Da ist einfach eine Stoppuhr drauf. Da kann man sich einstellen, welchen Klingelton? Wie lange dauert eine kurze Pause? Wie lange dauert eine lange Pause? So, ganz simpel.
[00:41:09.020] – Carsten
Dann verlinken wir das auch auf jeden Fall in den Shownotes. Hast du noch eine weitere Empfehlung für unsere Hörer? Irgendwelche Kurse, Bücher, Tools, Produkte? Irgendwas, wo du sagst, das bringt wirklich was?
[00:41:22.680] – Sandra
Das bringt wirklich was für Stressbewältigung?
[00:41:25.620] – Sandra
Entspannteres Arbeiten, fokussierter Arbeiten, zu sich kommen, Entspannung.
[00:41:31.200] – Sandra
Ja, die Challenge wäre ja eigentlich schön, aber die ist gerade vorbei. Aber man kann sich jetzt schon eintragen für die nächste.
[00:41:37.770] – Sandra
Gutes Stichwort. Das heißt, aktuell kann man sich wieder eintragen für die nächste Challenge. Weißt du schon, wann die stattfinden wird?
[00:41:46.650] – Sandra
Anfang nächsten Jahres.
[00:41:48.150] – Carsten
Anfang nächsten Jahres.
[00:41:49.710] – Sandra
Wann genau hab ich noch nicht. Aber man kann sich eintragen und dann melde ich mich rechtzeitig, wenn es wieder losgeht.
[00:41:54.040] – Carsten
Okay, den Link packen wir auf jeden Fall auch mit in die Shownotes. Ja, das wäre eigentlich die Blitzlicht Runde auch schon. Wenn du jetzt den Lehrern einen Tipp geben wollen könntest, dürftest, würdest, was würde das sein? Rausgehen.
[00:42:15.810] – Sandra
Also mein großer fetter Tipp an alle Lehrer wäre „Sei gnädig zu dir selbst“.
[00:42:22.350] – Carsten
Das ist ein guter Tipp, ja, nicht zu viele Ansprüche an sich selber stellen.
[00:42:28.380] – Sandra
Ja, wirklich. Also Selbst-Mitgefühl haben und wirklich sanft mit sich umgehen. Gütig mit sich sein. Das sind so Wörter, wo man einfach weicher, weicher wird. Und ich glaube, das brauchen Lehrer wirklich ganz dringend. Ich sehe sie reihenweise ausbrennen.
[00:42:48.210] – Carsten
Ja, ja, ja und die Zeiten werden nicht angenehmer, werden eher schwieriger. Also ist meine Erfahrung jetzt, was letztendlich ja auch ein bisschen der Punkt für den Podcast hier ist, dass ich einfach gemerkt habe, die letzten Jahre, Belastung steigen. Also nicht, nicht nur, weil auch das Arbeitsumfeld schwieriger wird. Die Schüler werden auch nicht immer einfacher, aber vor allen Dingen auch die, die Aufgaben werden irgendwie immer mehr. Ein Kollege hat das mal ganz gut gesagt an meiner alten Schule. Der sagte, es kommen ständig neue Aufgaben dazu. Aber er hat noch nie erlebt, dass irgendwelche Rundschreiben und Erlasse kamen „Ab sofort ist das und das gestrichen“, das hat er in 20 Jahren nicht erlebt. Klar, wenn die Workload immer mehr wird, dass die Belastungen dann auch steigen.
[00:43:36.680] – Sandra
Ja, ja und Hilfe suchen würde ich vielleicht auch noch mal empfehlen. Also es gibt ja keine Supervision für Lehrer. Was ich eigentlich ein Unding finde. Es ist ja ein sozialer Beruf und es gibt für alle anderen Berufsfelder, gibt’s regelmäßige Supervision. Und Lehrer haben das nicht. Also das wäre auch nochmal ein Rat. Sucht euch Unterstützung und wenn ihr das nicht über einen Arbeitgeber bekommt, dann halt privat. Also dafür gibt’s Coaches, die einem da helfen, da einen guten Weg zu finden.
[00:44:05.190] – Carsten
Ja, ich denke das ist ein ganz ganz wichtiger Tipp. Übrigens falls man jetzt so im Hintergrund so ein leichte…
[00:44:11.760] – Jacky, mein Hund
Wuff…wuff…
[00:44:11.850] – Carsten
Hast du gerade was gehört? Das ist mein Hund, der hat glaube ich gerade einen Albtraum. Normalerweise streichle ich den jetzt und dann ist wieder gut, aber jetzt muss er da nochmal ein bisschen durch. Aber vielleicht geht’s ja. Aber ich denke, dass das ein ganz wichtiger Tipp ist, weil wir als Lehrer das nicht haben. Wir haben aber ganz viele sozial schwierige Situationen. Also zumindest kenne ich das aus aus meiner Tätigkeit. Das ist natürlich immer eine Frage, auch an welcher Schule man vielleicht ist und welches Einzugsgebiet die Schule hat usw.. Aber es gibt häufig eben doch schwierige Situationen, aber keine Möglichkeit, die irgendwie auch zu klären, für sich zu klären, aufzuarbeiten. Wie auch immer, wir Lehrer sind ja tendenziell auch immer noch so ein bisschen Einzelkämpfer, was auch schade ist und nicht immer vorteilhaft für uns ist. Und du hast es ja gerade gesagt In allen anderen sozialen Berufen gibt es das. Gerade bei Lehrern wäre es wichtig oder auch bei den Lehrern wäre es wichtig. Und da gibt’s das leider nicht.
[00:45:13.880] – Sandra
Ja.
[00:45:14.620] – Carsten
Ja, gut. Welche drei Tipps würdest du deinem 20-jährigen Ich mit auf den Weg geben? Und warum genau diese?
[00:45:27.900] – Sandra
Du, das geht auch in diese Richtung. Ich hab ja auch mal einen Burnout hinter mich gebracht. Und mit 20, mit 19 weiß ich noch, da hab ich Abitur gemacht und bin losgetrampt. Auf dem auf der Suche nach meinem Beruf, nach meiner Berufung und auf meinem Tramping, Tramp-Rucksack, hab ich geschrieben, ein Zitat von Neil Young „It´s better to burn out, than it is to rust“. Das würde ich meinem 20 jährigen Ich heute sagen. Scheiß Spruch. It´s not better to burn out.
[00:46:10.820] – Carsten
Ja, ja, ich glaube, so einen Burnout, das sollte man nicht unterschätzen. Das ist eine schwierige Sache.
[00:46:17.430] – Sandra
Also ich habe noch ganz gut die Kurve gekriegt. Als Profi merkt man sowas schneller. Aber kann auch ins Auge gehen.
[00:46:24.740] – Carsten
Ja, ich kenne das auch aus eigener Erfahrung und von daher kann ich auf jeden Fall sagen, wenn man drumrum kommt, ist das auf jeden Fall die bessere Entscheidung oder Alternative. Gut.
[00:46:38.510] – Sandra
Das war der erste Tipp. Zweiter Tipp: Liebe dich selbst.
[00:46:41.630] – Carsten
Ja, auch nicht einfach für viele. Ich kriege das immer bei den Schülern mit, wenn ich denen sage „Hier, klopf dir mal selbst auf die Schulter und sei mal stolz auf dich und sagt dir mal, wie toll du bist“. Aber Eigenlob ist doch etwas Doofes. Und ich glaube…
[00:46:58.130] – Sandra
Da hab ich noch einen tollen Artikel. Den kannst du auch verlinken.
[00:47:00.920] – Carsten
Ja, machen wir auf jeden Fall.
[00:47:02.810] – Sandra
„Selbstmitleid stinkt“, heißt der.
[00:47:05.480] – Carsten
Das ist gut, ja. Genau. Und Eigenlob stinkt, das ist nämlich genau das, was die Schüler mir dann auch immer sagen. Ja, aber so. Das, und uns Lehrern oder vielen Lehrern geht es wahrscheinlich auch nicht anders. Dass es sich erst einmal komisch anfühlt, wenn man sich selber mal ein Kompliment macht und sagt „Hier, das hast du mal richtig gut gemacht oder du bist ein toller Kerl, eine tolle Frau“, was auch immer. Das fällt glaub ich manchen durchaus schwer. Wäre aber glaube ich eine super Sache.
[00:47:35.810] – Sandra
Oder auch anzuerkennen, dass es auch berechtigt ist, dass es einem schlecht geht. Dass man auch sagen kann: „Ja, es ist auch schwierig und ich darf mich auch mal schlecht fühlen und muss da nicht immer drüber stehen“. So Selbstmitgefühl.
[00:47:50.360] – Carsten
Ja, ja und Selbstmitgefühl, das ist glaube ich auch immer ganz wichtig, dass man sich auf sich selber soweit einlassen kann und sich selber auch wahrnehmen kann, und das Selbstgefühl gehört mit dazu, weil wenn ich mich selber nicht wahrnehme, dann merke ich auch nicht, wenn es mir nicht gut geht. Und das ist, glaube ich eine gefährliche Sache. Wenn man seine eigenen Bedürfnisse und seine eigenen Grenzen, Ressourcen nicht mehr wahrnimmt oder nicht wahrnimmt, dann kann das natürlich auch nach hinten losgehen.
[00:48:23.870] – Sandra
Und da kommt wieder die Natur ins Spiel, weil wenn wir rausgehen, gehen wir ja auch raus aus dem Alltag. Also das, was uns immer so besetzt hält und uns von uns selbst ablenkt, das bleibt zurück. Draußen im Wald z.B. können wir ganz gut bei uns sein, weil wir da auf uns gestellt sind und können gut wahrnehmen „Wie geht’s mir eigentlich gerade“, mal weit ab von dem ganzen Trubel?
[00:48:49.160] – Carsten
Ja, stimmt. Ja, dann ist keine Ablenkung da und man ist im Hier und Jetzt. Und dann hat man eher den Zugang auch zu sich selbst.
[00:49:00.560] – Sandra
Genau.
[00:49:01.220] – Carsten
Genau das war, glaube ich jetzt zwei Tipps.
[00:49:04.460] – Sandra
Ja, reicht.
[00:49:05.630] – Carsten
Reicht. Okay, gut. Ok. Unter welcher Internetseite können die Hörer dich finden?
[00:49:14.150] – Sandra
Ganz einfach: www.pan-praxis.de.
[00:49:20.110] – Carsten
Okay, verlinken wir natürlich auch.
[00:49:21.770] – Sandra
Genau.
[00:49:22.520] – Carsten
Ja, denke, dann sind wir im Prinzip durch. Super, Sandra. Dann sage ich ganz, ganz herzliches Dankeschön für dieses tolle Interview, was du mir, uns gegeben hast. Und für die vielen, vielen Erkenntnisse und wertvollen Einsichten, die du uns da mit auf den Weg gegeben hast, also ein ganz, ganz herzliches Dankeschön dafür.
[00:49:45.830] – Sandra
Sehr, sehr gerne. Es war ein schönes Gespräch und ich wünsche dir viel Erfolg mit dem Podcast.
[00:49:50.570] – Carsten
Vielen Dank!
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